Pfingstsamstag ab 18 Uhr Großes Chorprojekt in der Wuppertaler Stadthalle
Wuppertal · Mit Chören aus drei Kirchenkreisen in der Wuppertaler Stadthalle auftreten: Für Esther Müller-Vocke, Jochen Luhmann und Antje Schulz erfüllt sich am Pfingstsamstag (27. Mai 2023) ab 18 Uhr ein Jugendtraum, für den sie ehrgeizig proben.
Die Achtelpause bitte noch aushalten, das Fortissimo gestalten und die Musik schon vor der ersten Note spüren: Kirchenmusikdirektor Jens-Peter Enk verlangt einiges von den rund 40 Sängerinnen und Sängern, die abends zur Probe ins Gemeindehaus der Unterbarmer Hauptkirche gekommen sind.
In der Pause heißt es deshalb Luft holen und durchatmen. Dafür treffen sich Antje Schulz, Esther Müller-Vocke und Jochen Luhmann draußen vor der Kirche. Müde sind sie nicht, im Gegenteil. Eher angeregt, wie Jochen Luhmann betont. „Es macht einfach glücklich, wenn wir die skandinavische Chormusik in den verschiedenen Sprachen singen. Sie klingt so leicht und beschwingt. Bei jeder Sprache müssen die Vokale anders betont werden. Das fasziniert mich.“
Viele Sprachen und viele Stimmen, die harmonieren: Das Chorprojekt, bei dem die drei Sänger:innen mitmachen, passt zu Pfingsten. Am Samstag, 27. Mai, kommen drei Projektchöre aus den Kirchenkreisen Wuppertal, Solingen und Lennep in der Historischen Stadthalle Wuppertal zusammen. Einen Tag lang proben die rund 100 Sängerinnen unter der Leitung des finnischen Professors Timo Nuoranne aus Düsseldorf. Um 18 Uhr laden sie dann unter dem Titel „Härlig är jorden – schön ist die Erde“ zum Konzert ein.
Highlight für Chöre: die Historische Stadthalle
In der Historischen Stadthalle aufzutreten, hat für Antje Schulz – wie für viele andere Sängerinnen und Sänger aus Wuppertal – einen besonderen Reiz. Seit ihrer Kindheit singt die 60-jährige Verwaltungskraft des Kirchenkreises Wuppertal in Schul- und Kirchenchören. „Als ich gehört habe, dass dieser Projektchor in der wunderschön renovierten Stadthalle auftritt, war ich sofort begeistert“, erzählt sie. Auch für Esther Müller-Vocke, die neben ihrem Theologiestudium noch als Organistin arbeitet, erfüllt sich mit dem Konzert ein Jugendtraum.
Jochen Luhmann hat vor allem die skandinavische Chormusik angezogen, die in Deutschland durch den schwedischen Film „Wie im Himmel“ bekannt wurde. Der 76-jährige Klimaökonom entdeckte erst nach seiner Pensionierung das Singen. Inzwischen macht er bei verschiedenen Chören mit – vom Opernlaien- bis zum Betriebschor – und nimmt Gesangsunterricht. „Es ist ein tolles Hobby, die Welt der Töne zu entdecken“, schwärmt er.
Lust auf die skandinavische Welt der Töne
Solche Sätze hört der Wuppertaler Kreiskantor Jens-Peter Enk gerne. In der Chorprobe versucht er, die Lust auf die skandinavische „Welt der Töne“ spürbar werden zu lassen. Ähnlich wie Dirigent Daniel Daréus im Film möchte auch er eine Musik präsentieren, die die Herzen unterschiedlichster Menschen öffnet und verbindet. „Deshalb passt sie auch perfekt zum Pfingstfest“, betont er. „Es ist ein Lob Gottes in verschiedenen Sprachen.“
Sechs Proben sollen die Sänger:innen in Wuppertal, Solingen und Lennep unter der Leitung der drei Kreiskantoren Jens-Peter Enk, Stephanie Schlüter (Solingen) und Caroline Huppert (Lennep) auf das große Konzert in der Stadthalle einstimmen. „Wir wollen eine gute Grundlage schaffen, auf die Professor Timo Nuoranne aufbauen kann, wenn die drei Projektchöre zusammenkommen“, erklärt er.
Ein Konzert, das im Gedächtnis bleibt
Präsentiert wird skandinavische Chormusik aus verschiedenen Jahrhunderten sowie Orgelmusik des 19. Jahrhunderts bekannter Komponisten wie Jean Sibelius oder Niels Wilhelm Gade. An der Orgel ist der Wuppertaler Kantor Thorsten Pech zu hören. Das Vokal-Quartett der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf, an der Chorleiter Timo Nuoranne unterrichtet, begleitet den großen Projektchor ebenso wie Kirchenmusikstudierende der Hochschule.
„Es wird für alle Beteiligten ein Konzert, das im Gedächtnis bleibt“, verspricht Jens-Peter Enk. „Ein Konzert, das entspannt, glücklich macht und uns in Urlaubsstimmung versetzt, weil die Musik an die Weite Skandinaviens erinnert.“