Dabei nimmt Tomo Keller eine Doppelrolle ein: Vom Konzertmeisterpult aus leitet er das Orchester durch ein Programm, das im „normalen“ Konzertalltag mit Dirigentin odervDirigent erarbeitet wird. Zugleich tritt er in Haydns Violinkonzert als virtuoser Solist auf. Die Konstellation des leitenden Konzertmeisters fordert die Eigeninitiative jeder und jedes Mitwirkenden. Durch eine solch agile Form des Musizierens werden Flexibilität, Reaktionsfreude und der Zusammenhalt im Orchester perfektioniert. Diese „Orchesterwerkstatt“ wird vom Westdeutscher Rundfunk medial begleitet. Das Abschlusskonzert, das in der Immanuelskirche ohne Publikum stattfinden muss, wird zu einem späteren Zeitpunkt auf WDR3 ausgestrahlt.

Das Proben- und Coachingkonzept „BesserWeiterSpielen“ wurde im Dezember vom Orchestermanager Dr. Benjamin Reissenberger initiiert. Um die Zeit der Corona-Krise nicht ausschließlich als eine Zeit des Stillstands zu verstehen, sondern sie konstruktiv und zukunftsorientiert zu nutzen, lädt das Orchester in regelmäßigen Abständen Spezialistinnen und Spezialisten ein, um die künstlerische Qualität des Orchesters auf hohem Niveau zu halten und den Musikerinnen die Möglichkeit zu geben, ihre Fähigkeiten in speziellen Repertoires auszubauen. Neben Tomo Keller waren bisher unter anderem Christopher Houlding und Dorothee Oberlinger als Workshop-Leiter tätig.

Tomo Keller ist Konzertmeister und Leiter der Academy of St Martin in the Fields und mit führenden Orchestern wie dem London Symphony Orchestra und dem Swedish Radio Symphony Orchestra zu erleben. Der außerordentlich gefragte Geiger leitet Orchester und Kammerensembles in außergewöhnlichen Konzert- und CD-Projekten.

In der nächsten Woche folgt auch schon die nächste Ausgabe mit dem Soloklarinettisten der Wiener Philharmoniker, Matthias Schorn, und der „Gran Partita“ von Wolfgang Amadeus Mozart.