Gesundheit Grüne für effektivere Therapieabläufe bei Kindern
Wuppertal · Die Ratsfraktion der Grünen hält unzureichende Aufklärung zu Erkrankungen und Therapien bei Kindern für „nicht tolerierbar und unwirtschaftlich“. Sie hat deshalb eine Anfrage nach Kostenübernahme von Sprach- und Integrationsmittlerinnen und -mittler in der ambulanten diagnostischen und therapeutischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen gestellt.
Marta Ulusoy, die für die Grünen im Ausschuss für Soziales, Familie und Gesundheit sitzt: „Mit Liebe und kinderärztlicher Versorgung sind Krankheiten für Kinder meistens vorübergehend. Aber was ist im Falle angeborener Entwicklungsauffälligkeiten oder plötzlicher besorgniserregender Symptome die aufwändig abgeklärt werden müssen? Wenn die Diagnose einer seltenen Erkrankung und Beeinträchtigung steht, möchten Eltern genau wissen, welche Behandlungswege es gibt. Sie möchten im Sinne ihres Kindes bestmögliche Entscheidungen treffen, sie unterstützen, an der Behandlung mitwirken und die Fragen ihres Kindes nach dem Warum und Wieso beantworten können; egal in welcher Sprache!“
Ulusoy: „Es ist nicht akzeptabel, dass in solchen Fällen auf die Schnelle ,mal eben die Kollegin vom Personalbüro‘ in zwei Sätzen Autismus erklärt oder die Eltern einen Nachbarn in ein vertrauliches Gespräch zum weiteren Lebensweg ihrer Kinder einbeziehen müssen, weil sie sonst nicht mit der Fachperson kommunizieren können. Hier weisen wir insbesondere auf den wirtschaftlichen Aspekt hin: Eine Vielzahl von therapeutischen Maßnahmen ist nur dann wirksam, wenn betroffene Kinder und ihre Bezugspersonen ihren Zweck verstehen und aktiv mitarbeiten. Das ist jedoch nicht oder nur unzureichend möglich, wenn die Zusammenhänge nicht erläutert werden können. Somit dauern Therapien länger als sie müssten, die Kosten der Behandlung steigen und die Wahrscheinlichkeit eines Therapieerfolges sinkt. Für uns nicht tolerierbar!“