Neue Wuppertaler „Diakonie Akademie“ „Pflege muss sich immer weiter entwickeln“
Wuppertal · Pünktlich zum Tag der Pflege am 12. Mai hat die Diakonische Altenhilfe Wuppertal ihre neue „Diakonie Akademie“ eröffnet. 275 Auszubildende werden dort in Pflegeberufen unterrichtet.
Neben zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern von Diakonie, Stadt Wuppertal, Ev. Kirchenkreis Wuppertal und Kooperationspartnern war auch Karl-Josef Laumann, CDU-Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, zur Eröffnung gekommen. Durch die Feier führte Dr. Martin Hamburger, der Anfang April als Diakoniedirektor in den Ruhestand verabschiedet wurde.
Auf dem ehemaligen Tuffi-Verwaltungsgelände an der Konsumstraße auf Clausen ist eine moderne Pflegeschule entstanden. Dafür wurde das bestehende Gebäude kernsaniert und nach modernsten Standards neu gestaltet. Die Klassenräume sind alle mit digitalen Tafeln ausgestattet, kurzfristige Stundenplanänderungen bekommen die Schülerinnen und Schüler direkt aufs Handy geschickt. Alle haben Zugriff auf die Schul-Cloud.
Die Pflegeschülerinnen und -schüler werden an digitalen Krankenbetten und mit Hilfe von Demo-Puppen mit messbaren Vitalwerten ausgebildet und lernen so die ersten Handgriffe für die Pflege. Auch im Falle eines notwendigen Homeschoolings können die Auszubildenden per Videoübertragung am Unterricht teilnehmen. In der neuen Diakonie Akademie wird zwar schon seit rund zehn Monaten gelehrt und gelernt, pandemiebedingt fand die offizielle Eröffnungsfeier aber erst jetzt statt. Gefördert wurde das Projekt unter anderem vom Land Nordrhein-Westfalen.
Digital und zukunftsweisend – diesen Anspruch stellt die Diakonie an ihre Ausbildung in der Diakonie Akademie. Analog dazu war auch die rundum gelungene Eröffnungsfeier als hybride Veranstaltung angelegt: Statt der traditionellen Grußworte gab es im Wechsel Videos mit inhaltlichen Beiträgen, eine Video-Führung durch das neue Gebäude sowie Redebeiträge.
Auch die Schülerinnen und Schüler selbst kamen zu Wort: So führten unter anderem vier Auszubildende, die im nächsten Jahr ihre Prüfung an der Diakonie Akademie ablegen, ein kurzes Interview mit Minister Laumann und befragten ihn zu Themen wie zur Errichtung einer Pflegekammer in NRW, zum Gehaltsgefüge in der Generalistik sowie zu Überlegungen der Digitalisierung in der Pflege. „Ausbildung in der Pflege ist heute wichtiger denn je. Denn der Pflegebedarf steigt und immer weniger Menschen werden immer mehr Menschen pflegen müssen“, sagte Cornelia-Maria Schott, Geschäftsführerin der Diakonie Wuppertal in ihrem Video-Statement.
Die Akademie sei das neue Herzstück für eine moderne Ausbildung. „Wir dürfen in der Pflege nicht stehenbleiben, sondern müssen uns immer weiterentwickeln“, so Schotts Appel. Dafür sei die Zusammenarbeit von jungen Menschen mit neuen Impulsen und erfahrenen Pflegekräften ausgesprochen wichtig. Schließlich sei der Pflegeberuf das Fundament einer modernen medizinischen Versorgung.
Sitz der neuen „Diakonie Akademie“ ist die Konsumstraße 18. Seit 1970 werden in der Diakonie Akademie staatlich anerkannte Pflegekräfte ausgebildet. Leiter der Akademie ist Stefan Leopold. Das moderne Schulgebäude bietet auf 2.500 Quadratmetern unter anderem neun voll digitalisierte Schulungsräume, sowie Lern- und Gruppenräume und ein für Videoaufzeichnungen ausgestatteten Demo-Raum mit angeschlossenem Demo-Bad. Eine Erweiterung der Akademie in Form eines Anbaus ist bereits geplant.
Insgesamt werden in der Pflegeschule der Diakonischen Altenhilfe Wuppertal gGmbH elf Ausbildungsklassen unterrichtet: 50 Auszubildende in der Altenpflege (zwei Kurse), 25 Ausbildende in der Ausbildung generalistische Pflegefachassistenz, 200 Auszubildende in der generalistischen Pflegeausbildung (8 Kurse). Zum Team der Akademie gehören 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Um die praktische Ausbildung zu gewährleisten, hat die Diakonie einen Ausbildungsverbund mit ambulanten und stationären Einrichtungen aus Wuppertal und Umgebung gegründet.Die Diakonische Altenhilfe Wuppertal gGmbH ist mit zirka 1.000 Mitarbeitenden der größte Altenhilfeträger in der Stadt.
„Generalistische Pflegeausbildung“ meint eine neue Pflegeausbildung (ab 2020), die die bisherigen Ausbildungen der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege verbindet. Mit dem neuen Berufsabschluss „Pflegefachfrau“ oder „Pflegefachmann“ können die examinierten Fachkräfte in allen Pflegebereichen arbeiten. Die Generalistik ermöglicht bessere Aufstiegsmöglichkeiten und Möglichkeiten der Weiterbildung.