Fachkräfte aus der Ukraine Apotheken in Wuppertal unterstützen Integration

Wuppertal · Mehr als 100.000 Geflüchtete aus der Ukraine befinden sich nach aktuellen Angaben der Landesregierung bereits in Nordrhein-Westfalen, darunter auch viele Fachkräfte. „Willkommen in Deutschland – die Apothekerorganisationen in Nordrhein unterstützen Sie bei der beruflichen Integration“, lautet das Leitmotiv der Initiative von Apothekerkammer und Apothekerverband Nordrhein.

Der Aufruf in deutscher und ukrainischer Sprache.

Foto: AKNR, AVNR

Im Rahmen dieser Initiative werden Apothekerinnen und Apotheker und pharmazeutische Fachkräfte aus der Ukraine gezielt und konkret über die Bedingungen informiert, um hier beruflich tätig werden zu können. „Ziel ist, diesen motivierten und qualifizierten Menschen schnell die Möglichkeit zur beruflichen Integration zu bieten“, erklärt Regine Quinke, Pressesprecherin der Apotheker in Wuppertal.

Dazu stellen Kammer und Verband Informationsmaterial zur Verfügung und helfen, die richtigen Ansprechpartner zu finden. „Für viele Flüchtlinge ist es oft schwierig, sich in einem neuen Land zurechtzufinden und Fuß zu fassen. Unseren Berufskolleginnen und -kollegen aus der Ukraine dabei zu helfen, ist uns jetzt besonders wichtig“, so Quinke.

Um in Deutschland als Apothekerin bzw. Apotheker arbeiten zu können, ist die staatliche Anerkennung, die so genannte Approbation bzw. Berufserlaubnis, erforderlich. Über die Anerkennung von Apothekerausbildungen und die Erteilung der Approbation bzw. Berufserlaubnis entscheidet die zuständige Behörde im jeweiligen Bundesland. In Nordrhein ist die Zentrale Anerkennungsstelle für approbierte Heilberufe (ZAG) bei der Bezirksregierung Münster die zuständige Stelle.

Auch ohne bereits erfolgte Anerkennung können geflüchtete Apothekerinnen und Apotheker dem jeweiligen Team bei einer sogenannten Hospitation über die Schulter schauen. „So können sie die Kolleginnen und Kollegen bei der Beratung von Patientinnen und Patienten beobachten, sich mit Arzneimittelpackungen, Fachinformationen oder Fachliteratur beschäftigen und die Arbeitsabläufe in deutschen Apotheken kennenlernen“, erläutert Quinke.

Bei einer Hospitation in einer Apotheke sind deutsche Sprachkenntnisse sehr hilfreich. Eine Hospitation in einer Apotheke ist auch eine gute Gelegenheit, sich mit der Sprache, insbesondere mit der Fachsprache in der Apotheke, vertraut zu machen, die Kenntnisse weiter auszubauen und sich mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen. Bei der Anerkennung der Approbation ist für Absolventinnen und Absolventen von ausländischen Universitäten immer eine Fachsprachprüfung bei der Apothekerkammer Nordrhein notwendig, für Nicht-EU-Ausländer kommt noch das erfolgreiche Bestehen einer Sachkenntnisprüfung hinzu.