"Jetstream" der Bethesda Angiologie Gefäßfräse 2.0

Wuppertal · Vor sechs Jahren war die Angiologie im Agaplesion Bethesda Krankenhaus unter der Leitung von Dr. med. Jawed Arjumand die erste Klinik im Bergischen Land, die Kalkablagerungen in den Becken- und Beinarterien mit der Gefäßfräse "Turbohawk" minimal-invasiv behandelte.

Dr. med. Jawed Arjumand, Bethesda Gefäßexperte und Chefarzt der Klinik für Angiologie und interventionelle Gefäßmedizin, ist bislang im Bergischen der Einzige, der Gefäßablagerungen mit der innovativen Jetstream-Kathetertechnik behandelt.

Foto: Agaplesion Bethesda Krankenhaus

Damit konnte bisher über 200 Patienten, die zum Beispiel an der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) leiden, eine belastende Operation erspart werden. Jetzt hat das Team um Dr. Arjumand mit der Einführung des "Jetstream"-Systems wieder neueste Spitzentechnologie im Einsatz.

Die Klinik für Angiologie und interventionelle Gefäßmedizin ist die erste in der Region, die die neuartige Gefäßfräse einsetzt. Der Jetstream (engl. Düsenstrahl) ist, ähnlich einer Zitronenpresse, ein Katheter mit rotierendem Bohrkopf und fünf Messerchen an der Spitze. "Mit einer Leistung von etwa 70.000 Umdrehungen pro Minute können wir damit zum ersten Mal Ablagerungen in der Gefäßinnenwand zirkulär, also rundherum, wegfräsen", erklärt Dr. med. Jawed Arjumand. "Die Bestandteile werden abgesaugt und mit einem Schlauch schonend aus dem Körper abtransportiert." Beim Turbohawk ist es so, dass das rotierende System an der Seite des Katheters angebracht ist und jeweils eine Seite der Gefäßwand behandelt werden kann. Je nachdem, welche Erkrankung vorliegt, kann der Turbohawk oder der Jetstream eingesetzt werden.

Mit dem neuen Kathetersystem ist die Angiologie im Bethesda jetzt in der Lage selbst härteste Kalkablagerungen zu beseitigen und lange Gefäßabschnitte in den Beinarterien zu behandeln. Bundesweit leiden rund 4,5 Millionen Menschen an der PAVK, der sogenannten Schaufensterkrankheit.

Besonders eignet sich der Jetstream für Gefäßabschnitte in den Bewegungssegmenten. Zum Beispiel in der Kniekehle. Dort wird das Einsetzen von Stents vermieden, weil sie stören oder leicht brechen können. Verschiedene Bohrkopfgrößen mit zwei, drei und vier Millimetern ermöglichen es unterschiedlich große Gefäße zu behandeln, die bisher mit anderen Techniken nicht therapiert werden konnten. Die Behandlung selbst ist schonend, findet unter lokaler Betäubung statt und ist weitgehend schmerzfrei.

Nach wenigen Stunden kann der Patient wieder aufstehen. Nach ein bis zwei Tagen kann er die Klinik verlassen. Besonders hervorzuheben: Diese Methode ist bei fast jedem Patienten auch mit schwer verkalkten Ablagerungen und Verengungen anwendbar.