Auszeichnung für „Onkel Ludwig“ „Goldenes W“: Endiviensalat wie bei Mutter
Wuppertal · Die Redaktion des Rundschau-Gastro-Guides „So schmeckt Wuppertal!“ weiß, wo es richtig lecker ist. Zum Beispiel bei „Onkel Ludwig“. Jetzt hat sie das Barmer Traditionslokal mit dem „Goldenen W“ in der Kategorie „Bergische Gastlichkeit“ ausgezeichnet.
Und das wurde auch höchste Zeit, denn das urige „Bier- und Speisehaus“ von Lothar Tepel präsentiert sich bei den „So schmeckt Wuppertal!“-Tests zuverlässig in Bestform, wenn es um bodenständigen Genuss und urige Atmosphäre geht.
Seit 1991 ist der Ur-Wichlinghauser in der Gaststätte gegenüber der Post und dem Barmer Bahnhof selbständig. Deren gastronomische Wurzeln reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück, das Angebot bei „Onkel Ludwig“ ist aber ganz und gar nicht nur von gestern. Die rustikale Speisekarte ergänzt der gelernte Koch Tepel immer wieder mit Tages- und Wochenangeboten, bei denen gerade ganz selbstverständlich Garnelen in Hummersauce mit Spaghetti neben deftigen dicken Bohnen mit Mettwurst stehen.
„Manchmal kann ich aber da draufsetzen, was ich will, trotzdem bestellen alle Schnitzel. Dann müssen die wohl gut sein ...“, schmunzelt Tepel mit typisch Wuppertaler Humor. Seine 75 Jahre sieht man ihm dabei nicht an – und Aufhören ist für ihn auch kein Thema.
Die vielen Stammgäste können sich also darauf verlassen, weiterhin im urgemütlichen Vollholz-Ambiente an der Winklerstraße den schon legendären Endiviensalat mit Kartoffeldressing wie bei Mutter oder die ebenso stadtbekannten Seemuscheln in diversen Varianten genießen zu können.
Deren Saison geht jetzt zu Ende, danach freut sich Tepel auf Grünkohl und Spargel, die er mit Hilfe von Varan Velautham als rechter Hand in der Küche auf die Teller bringt. Die sind hier stets gut gefüllt und werden natürlich serviert von Angela Lessacher. Die Kellnerin ist genau wie Tepel seit 32 Jahren im „Onkel Ludwig“ aktiv und mit ihrer herzhaft-zugewandten Art aus dem Lokal ebensowenig wegzudenken wie die große Theke, an der übrigens sechs (!) Sorten Bier frisch am Hahn hängen.
Diese Theke ist nicht nur Treffpunkt, sondern auch sozusagen Lokal-Erweiterung, wenn es voll wird. „Vor Vorstellungen im Opernhaus und bei Pina Bausch kommen oft viele von auswärts“, verrät Tepel mit dem „Goldenen W“ auf dem Arm.
Und was isst der Chef eigentlich aus seiner Speisekarte selbst am liebsten? „Alles! Aber ich muss mich beherrschen.“ Dieser Tage hat er sich nämlich ein Fitnessprogramm verordnet, um auch als Rentner weiter stabil in der Küche stehen zu können. Das „Goldene W“ ist die perfekte Bestätigung dafür, dass sich dieser Einsatz lohnt.