ESC-Blog des Wuppertaler Musikexperten Peter Bergener Emotional, berührend, aber auch lustig
Wuppertal / Duisburg · Wie versprochen ist hier mein zweiter Artikel über das neue Musical von Ralph Siegel. Zuvor hatte ich Euch meine Eindrücke von der Premierenfeier im VIP-Bereich inklusive Bilder geschickt. Heute möchte ich Euch von der Story erzählen.
„'n bisschen Frieden“ ist nicht die Geschichte über die Sängerin Nicole, obgleich es sich im ersten Moment vermuten lässt. Im Laufe der Geschichte gibt es aber auch Parallelen, denn es geht in der Story auch einmal nach Brighton in England, der Stadt, in der 1982 Nicole mit dem Song „Ein bisschen Frieden“ den ersten Sieg für Deutschland im ESC holte. Das Musical, das im Theater am Marientor in Duisburg ab Mitte Dezember 2022 aufgeführt wird, ist eine deutsch-deutsche Liebesgeschichte. Es dreht sich um ein junges Paar, das zu Zeiten des Kalten Krieges zusammenzufinden versucht,
Auf der Bühne beginnt das Stück mit zwei Männern, die 1979 über die Ostsee nach Westdeutschland flüchten, aber angeblich an ihrem Ziel nicht ankamen und nach einigen Jahren für tot erklärt wurden. Bei den beiden Männern handelt es sich um Protestsänger Richard „Ricky“ Steiner (gespielt von Tim Wilhelm) und seinen Freund Bernd Hinrichs (gespielt von Markus Mörl), der ebenfalls Mitglied der „Richard Steiner Combo“ ist. (Bilder:)
Richard sehnte sich nach der Liebe seines Lebens, der Studentin Elisabeth aus West-Berlin, die er 1967 kennengelernt hat. Seit mehr als zehn Jahre versuchten sie, wieder zusammenzukommen, aber immer vergeblich in den Zeiten des Kalten Krieges. 30 Jahre später liest Elisabeth, die inzwischen 70 Jahre alt ist, in einer Zeitung einen Reisebericht über Südengland. Hier entdeckt sie ein Bild eines Straßenmusikers am Pier von Brighton und sie ist sich sicher, dass der Mann auf dem Foto ihr Ricky ist. Sie beschließt, zusammen mit ihrer Enkelin Nina (gespielt von Jennifer Siemann) nach Südengland zu reisen, um endlich zu erfahren, was damals wirklich geschehen ist. Und nun nimmt die Geschichte und der Wahrheit hinter allem seinen Lauf auf der Bühne.
Dies werde ich Euch natürlich nicht verraten, denn die Spannung soll ja bleiben. Am besten Ihr schaut Euch dieses tolle neue Musical von Ralph Siegel persönlich live an. Der Ticketverkauf ist auf www.n-bisschen-frieden.de ist in vollem Gange. Karten sind für Aufführungen ab dem 16. Dezember 2022 buchbar. Es gibt nicht nur Abendveranstaltungen, sondern das Musical wird auch nachmittags aufgeführt. Also, schaut mal rein und vielleicht eine Idee für ein Nikolaus oder Weihnachtsgeschenk.
Leider war die ursprüngliche Ankündigung, dass das Musical vom 20. Oktober bis 31. Dezember 2022 durchläuft, irreführend von der PR angegeben. Laut Ralph Siegel stand von Anfang an fest, dass nur vom 20. Oktober bis zum 12. November gespielt wird sowie vom 14. Dezember bis zum 31. Dezember.
Mir hat das Musical und die Geschichte sehr gut gefallen. Und ich glaube auch im Namen des Publikums an dem Premierenabend zu sprechen, denn es gab „standing ovations“ für das gesamte Ensemble. Musikalisch fand ich die Künstlerinnen und Künstler hervorragend und möchte mir nicht erlauben zu sagen, wen ich am besten fand. Jeder passte, sei es musikalisch oder vom Typ her, zu der Rolle, die er auf der Bühne verkörperte.
Vielleicht aber doch erwähnenswert ist, dass trotz der emotionalen und sehr berührenden Geschichte es auch sehr lustige Szenen gab, die mich nicht nur zum Schmunzeln, sondern auch zu einem lauten „Bravo“ hingerissen hat: Vor allem die Szene, in der Henriette Schreiner („Moni“) mit starkem Ost-Akzent ihre Verführungskünste in einer Bar an Ricky einsetzt, zu der sie von der Stasi beauftragt worden ist. Genial!
Also, Ihr merkt, es lohnt sich wirklich, sich das Musical in Duisburg anzuschauen. Ich würde mich riesig freuen, wenn ich Euch mit meinem Artikel und Fotos begeistern konnte und vielleicht wir uns ab Mitte Dezember in Duisburg sehen.
Viele musikalische Grüße von Eurem Euro-Music-Peter!