ESC-Blog des Wuppertaler Musikexperten Peter Bergener Die ESC-DVD und Gespräche über 2023
Wuppertal · Vor mehr als sechs Wochen fand in Turin der 66. Eurovision Song Contest unter dem Motto „The Sound of Beauty“ statt. Möglich gemacht hat das die italienische Band Maneskin, die mit dem Song ´“Zitti e buoni“ den ESC 2021 in Rotterdam gewonnen hatte.
Und bei dem diesjährigen ESC in Italien gewann haushoch (vor allem durch das Zuschauervoting) die Ukraine mit dem Song „Stefania“ der Band „Kalush Orchestra“. Unser deutscher Teilnehmer Malik Harris und sein Song „Rockstars“ belegte leider nur den 25. und damit einen enttäuschten letzten Platz.
Ein kleines Trostpflaster ist aber immerhin, dass Malik mit seinem Song nach dem ESC-Finale immerhin bis in die TOP10 der Verkaufscharts kletterte. Auch bei den Radiowellen scheint „Rockstars“ weiterhin auf viel Zuspruch zu stoßen, denn das Lied läuft dort aktuell immer noch sehr gut. Das sah bei früheren deutschen hinteren Plätzen des ESC auch schon anders aus, denn da wollte keiner mehr nach dem Finale was von dem deutschen Teilnehmer wissen, sei es in den Charts oder im Radio.
Alles in allem bleibt festzustellen, dass der ESC auch dieses Jahr wieder Menschen begeisterte: Wie die Europäische Rundfunkunion (EBU) in Genf bekanntgab, sahen insgesamt mindestens 161 Millionen Menschen weltweit das ESC-Finale 2022 am TV. Dabei stützt sich die EBU auf Zahlen aus 34 TV-Märkten.
Die 161 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sind zwar weniger als die gemessenen 183 Millionen des ESC in Rotterdam im vergangenen Jahr, aber das hat schon alleine den Grund, dass Russland mit einem sehr großen Zuschauer-Markt in diesem Jahr von der Teilnahme am ESC ausgeschlossen war. Außerdem wurden in der Ukraine keine Quoten gemessen.
Rekordverdächtig war vor allem aber die Einschaltquote aus Island: 96,4 aller Menschen, die an diesem Abend vor dem TV saßen, verfolgten dort den ESC, gefolgt von Norwegen, Schweden und Finnland. Wahnsinn! Den größten Zuwachs der Einschaltquote verzeichnete dieses Jahr aber das Vereinigte Königreich mit 8,9 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern – somit 20 Prozent mehr als 2021.
Und für United Kingdom hat es sich dieses Jahr richtig gelohnt: Nach vielen Jahren auf den hinteren Plätzen beim ESC schaffte der sympathische Sänger Sam Ryder mit seinem Song „Spaceman“ für UK einen grandiosen zweiten Platz. Der Song landete europaweit in alle Hitparaden!
Liebe Leserinnen und Leser, alles das kann man jetzt noch einmal Revue passieren lassen. Seit vergangenem Freitag gibt es von Universalmusic die gesamte Show auf DVD, die auch dieses Jahr auf Blu-ray erscheint. Die musikalische Sammlung enthält drei DVDs mit den beiden Semifinalen sowie dem großen Finale und eine Menge Bonusmaterial noch dazu. Ich habe das ganze Wochenende noch einmal den 66. ESC angeschaut und bin gut sechs Wochen nach dem Finale in Turin wieder voll begeistert und enthusiastisch.
Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wer den ESC 2023 ausrichten wird. Eigentlich steht dem Siegerland bekanntlich das Recht zu, den kommenden ESC als Gastgebernation auszurichten. Doch das wird ja leider aufgrund des andauernden russischen Krieges gegen die Ukraine nicht machbar sein. Die EBU hat in einem Statement in der vergangenen Woche dies auch mit Bedauern mitgeteilt.
Es werden nun Gespräche mit der BBC beginnen. Demnach könnte der 67. ESC vielleicht im Land des Zweitplatzierten stattfinden. Also. wie Ihr an dem Foto erkennt, wäre ich dann schon mal bereit für United Kingdom und gerne „Germany 12 points“.
Ich halte Euch weiterhin auf dem Laufenden und werde mir jetzt noch einmal das „Grand Final“ auf DVD anschauen. Viele musikalische Grüße vom Euro-Music-Peter!