Aktuelles aus dem Krisenstab Erste indische Mutante in Wuppertal gefunden
Wuppertal · Eine zwar absehbare, aber doch besorgniserregende Meldung erreichte den Krisenstab der Stadt während seiner Sitzung am Mittwoch (26. Mai 2021): Die indische Mutante des Coronavirus wurde nach Befunden in verschiedenen Nachbarstädten nun auch erstmals in Wuppertal identifiziert.
Das Auftauchen der um vierzig bis fünfzig Prozent leichter übertragbaren Mutante und eine weiterhin hohe Belegung mit COVID 19-Patienten in den Krankenhäusern werten Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und Krisenstabsleiter Johannes Slawig als Warnsignal, trotz insgesamt sinkender Zahlen bei der Bekämpfung der Pandemie nicht nachlässig zu werden. „Bilder vom Pfingstwochenende aus anderen Städten zeigen, wie es auf jeden Fall nicht laufen darf“, betonten Schneidewind und Slawig.
In Wuppertal sei man mit dem Hotel und Gaststättenverband bereits im Vorfeld in sehr gutem Kontakt. „Das kommende Wochenende mit dem Neustart bei hoffentlich gutem Wetter soll ein ‚Wochenende der Außengastronomie’ werden“, so der OB. „Wir werden als Stadt mit höchster Flexibilität und Pragmatismus agieren - mit Blick auf Genehmigungslage und Kontrollen. Und ich gehe davon aus, dass die Gastronomen damit sehr verantwortungsvoll umgehen.“
Coronaschutzverordnung ersetzt voraussichtlich ab Samstag die Bundesregeln
Nach fünf Werktagen mit einem Inzidenzwert unter 100 erfüllt Wuppertal zum Wochenende die Voraussetzungen für die Befreiung von der „Bundesnotbremse“. Dann ist im Einzelhandel wieder freies Shoppen und in der Gastronomie endlich wieder eine Bewirtung draußen mit negativem Schnelltest möglich, außerdem Konzerte, Schwimmen im Freibad oder Ausstellungsbesuche mit den entsprechenden Hygienekonzepten. Die Ausgangsbeschränkungen ab 22 Uhr entfallen. Wann die Lockerungen tatsächlich greifen, stellt das Land mit einem Erlass fest, den der Krisenstab für Freitag erwartet. In diesem Fall tritt die Coronaschutzverordnung in der aktuellen, gestern veröffentlichten Fassung ohne weitere Verfügungen der Stadt am Samstag um null Uhr in Kraft. „Der erfreulichen Entwicklung der Zahlen mit einem Rückgang von Infektionen und Quarantänefällen um rund vierzig Prozent binnen einer Woche sollen jetzt auch die angekündigten Lockerungen folgen, und zwar ohne Einschränkungen“, so Johannes Slawig. „Die Landesvorgaben bieten aktuell einen ausreichenden Orientierungsrahmen.“
Weitere Impfungen vor Ort als Test für mobile Konzepte
Nach den mobilen Impfungen in Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe hat das Koordinierungsteam des Impfzentrums gemeinsam mit medizinischen Teams in dieser Woche weitere Impfangebote vor Ort für Bewohner über sechzig Jahre in sozial belasteten Quartieren organisiert. Ausschlaggebend für die Altersbeschränkung war der vom Land für solche Aktionen zur Verfügung gestellte Impfstoff von Johnson & Johnson, der nach Empfehlung der Ständigen Impfkommission an ältere Menschen verimpft werden soll.
„Wir müssen die Konzepte für diese mobilen Aktionen sehr genau an den Zielgruppen ausrichten und daher die ersten Erfahrungen genau auswerten“, erläutert Gesundheitsdezernent Stefan Kühn. „Die Premiere im Bereich der Wohnungslosenhilfe hat gezeigt, dass persönliche Ansprache hier ganz viel ausmacht. Wir werden schauen, wie wir das auf andere Gruppen übertragen können.“
Priorisierungen bleiben im Impfzentrum über den 7. Juni hinaus
Im Impfzentrum am Freudenberg wurden inzwischen über 184.500 Impfungen verteilt. Dabei bleiben die Impfstoffe weiterhin Mangelware. Neue Termine für Erstimpfungen der priorisierten Gruppen können daher voraussichtlich erst ab Mitte Juni wieder vergeben werden. Wichtig: Auch über den bundesweit gesetzten Termin der allgemeinen Impf-Freigabe am 7. Juni hinaus wird es in den Impfzentren bei den festgelegten Priorisierungen bleiben! Auch sollen die Zentren neben den Kinderärzten in die zusätzlich geplanten Impfungen von Jugendlichen einbezogen werden.
Zum Thema „Impf-Nachweis“ arbeitet die Kassenärztliche Vereinigung an einer Möglichkeit, wie bereits geimpfte Personen ihre Impfdaten in den Gelben Impfpass, aber auch in eine künftige digitale Lösung per QR-Code nachtragen lassen können. Hierzu soll eine Impfpass-Clearingstelle im Impfzentrum eingerichtet werden.
Erneut bitten Stadt und Kassenärztliche Vereinigung als gemeinsame Betreiber des Impfzentrums am Campus Freudenberg eindringlich darum, nicht mehr benötigte Impftermine frühzeitig abzusagen. Das geht telefonisch über die Nummern 116 117 oder 0800 116 117 01 für die KV Nordrhein.