Corona-Pandemie Aktuelles aus dem Krisenstab
Wuppertal · Pünktlich zur Krisenstabssitzung am Mittwoch (19. Mai 2021) kam die offizielle Bestätigung des Landes, dass in Wuppertal mit der stabilen Unterschreitung des 150er-Inzidenzwertes nun auch Click & Meet im Einzelhandel ab Freitag (21. Mai 2021) wieder möglich ist. Mit einem aktuellen Wert von 103,94 (Stand Donnerstag, 20. Mai 2021) nähert sich die Stadt zudem dem Grenzwert von 100 für die Befreiung von der „Bundesnotbremse“.
Dann wären etwa auch Konzerte, Schwimmen im Freibad, Einkaufen mit Bürgertest, Außengastronomie oder Ausstellungsbesuche mit den entsprechenden Hygienekonzepten wieder möglich. Die Ausgangsbeschränkungen würden entfallen. Wann der Grenzwert unterschritten wird und diese Lockerungen greifen, stellt das Land fest. Die Stadt hat darauf keinen Einfluss.
Der Krisenstab hat für diesen Fall am Mittwoch festgelegt, bei seiner Grundlinie zu bleiben und keine eigenen zusätzlichen Einschränkungen zu verfügen, es sei denn eine besondere Entwicklung des Infektionsgeschehens würde besondere Schritte notwendig machen. „Wir wollen den Bürgerinnen und Bürgern eine möglichst klare und einheitliche Orientierung geben“, erklärten dazu Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und Krisenstabsleiter Johannes Slawig. „Die Vorgaben des Landes, die unterhalb der Bundesnotbremse gelten, gewährleisten Gesundheitsschutz in ausreichendem Maße. Diese zu beachten, verlangt den Menschen ohnehin genug Energie ab. Da muss man es ohne Not nicht noch komplizierter machen.“
Über 120 wohnungslose Menschen geimpft
Wohnungslose Menschen sind durch COVID-19 besonders gefährdet. Der Aufenthalt in Gemeinschaftsunterkünften, gesundheitliche Beeinträchtigungen und fehlende medizinische Versorgung führen zu einem erhöhten Risiko zu erkranken. Daher hat das Sozialamt der Stadt in Kooperation mit dem Impfzentrum und den freien Trägern der Wohnungslosenhilfe (Diakonie Wuppertal, Wichernhaus, Freundes- und Förderkreis Suchthilfe) für diesen Kreis Impfangebote vor Ort organisiert. Durch eine intensive Kontaktaufnahme der Streetworker, die Mitwirkung ehrenamtlicher Initiativen und mehrsprachige Plakate konnten auch wohnungslose Menschen erreicht werden, die ohne jede Unterkunft auf der Straße leben. „Für diese Zusammenarbeit und das Engagement bedanke ich mich ausdrücklich“, betont Gesundheitsdezernent Stefan Kühn. Insgesamt konnten so über 120 wohnungslose Menschen geimpft werden. Das entspricht ungefähr 65 Prozent der berechtigten Nutzer der Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe.
Nicht benötigte Impftermine bitte absagen
Stadt und Kassenärztliche Vereinigung als gemeinsame Betreiber des Impfzentrums am Campus Freudenberg bitten eindringlich darum, nicht mehr benötigte Impftermine frühzeitig abzusagen. Das geht telefonisch über die Nummern 116 117 oder 0800 116 117 01 für die KV Nordrhein.
„Viele Menschen aus den priorisierten Gruppen warten noch auf einen freien Impftermin. Da ist es mehr als ärgerlich auch für die gesamte Organisation, wenn reservierte Termine einfach nicht wahrgenommen werden“, erläutert der Koordinator des Impfzentrums, Tobias Krebber. Zumal das Impfzentrum aktuell weiter unter Volllast arbeite und am Dienstag mit 1.573 Impfungen einen neuen Tages-Rekord aufgestellt habe. Zwar würden nach wie vor keine Impfdosen weggeworfen, aber es sei ein unnötiger Aufwand und Stress für das engagierte Team, wenn impfberechtigte Personen in größerer Zahl kurzfristig benachrichtigt werden müssten, um die freigewordenen Dosen am gleichen Tag zu verimpfen. „Mit ein bisschen Vorlauf würde sich das alles problemlos einplanen lassen“, so Krebber.
Einen Negativ-Rekord nicht wahrgenommener Termine verzeichnete das Impfzentrum am vergangenen Samstag, als 180 Impfberechtigte im Tagesverlauf nicht erschienen. Auch diese Dosen wurden komplett genutzt, um zum Beispiel Lehrer an weiterführenden Schulen zu impfen. „Das Impfzentrum bleibt an die Priorisierungen der Bundesimpfverordnung weiterhin konsequent gebunden“, betont Tobias Krebber. „Ohne Impfberechtigung und Termin kann niemand geimpft werden.“
Unbürokratischer Bürger-Service für Menschen mit überstandener Infektion
Der Krisenstab rechnet damit, dass mit weiteren Öffnungen für Gastronomie, Hotels, Dienstleister und Einzelhandel auch Nachweise für Genesene stärker nachgefragt werden. Nicht jeder hat seinen PCR-Befund oder die Quarantäneverfügung aufgehoben. Die entsprechenden Unterlagen sind aber – analog zum Impfpass für zweifach geimpfte Menschen – notwendig, wenn es um den Einkauf ohne Schnelltest, Urlaubsreisen oder auch künftig wieder Restaurant- und Konzertbesuche geht. Die Verwaltung wird daher allen Bürgern, deren positiver PCR-Test länger als 28 Tage, aber nicht länger als sechs Monate zurückliegt, in einem automatisierten Verfahren entsprechende Bescheinigungen zuschicken, ohne dass dies beantragt werden müsste. „Wir wollen damit so unbürokratisch wie möglich die Zeit überbrücken, bis Bund und EU eine einheitliche digitale Lösung für dieses Problem zur Verfügung stellen können“, so Schneidewind und Slawig. Das Land verweise Genesene in diesen Fällen an Ärzte und Labore, die Zweitschriften ihrer Befunde ausstellen sollen. „Wir werden es mit einer Bescheinigung der Stadt allen einfacher machen.“ Geimpfte Bürger nutzen als Nachweis ihr gelbes Impfbuch oder die Impfbescheinigung.
Schulstart bedeutet auch Öffnungen von Schwimmbädern und Turnhallen
Die Rückkehr zum Wechselunterricht nach Pfingsten bringt im Zusammenhang mit dem Sportunterricht erste Wieder-Öffnungen von Schwimmbädern und Turnhallen mit sich. Ein öffentlicher Betrieb bleibt allerdings noch ausgeschlossen. Es startet wieder der Schwimm- und Sportunterricht der Schulen, außerdem Schwimm-Anfängerkurse von Stadt und Vereinen sowie ärztlich verordnetes Reha-Schwimmen. Auch die privaten Schwimmschulen können ihr Kursangebot wiederaufnehmen.
Ein kleiner Wermutstropfen: Achtzehn kleinere, überwiegend von Grundschulen genutzte Turnhallen, die aus baulichen Gründen nicht ausreichend belüftet werden können, müssen vorerst geschlossen bleiben. Das Gebäudemanagement der Stadt hat unter Hochdruck alle Optionen geprüft, um die Hallen zu ertüchtigen und so doch noch dem Schul- und Vereinssport unter Infektionsschutzbedingungen zur Verfügung stellen zu können. Für immerhin sieben Turnhallen (Birkenhöhe, Haselrain, Hohenstein, Königshöhe, Nützenbergerstraße, Schusterstraße, Thorner Straße) hat sich eine funktionierende Option ergeben: Sie werden aktuell saniert und können, wenn alles klappt, nach den Sommerferien wieder genutzt werden.