Helios hat laut ver.di ein Angebot vorgelegt, bei dem die Löhne und Gehälter in den ersten fünf Monaten nicht und im Juni um ein Prozent steigen. „Das bedeutet nichts anderes als Reallohnverlust“, kritisiert Wahed Tofik, ver.di-Vertrauensmann und Mitglied in der Verhandlungskommission. „Schon jetzt fehlt es an allen Ecken und Enden an Personal. Um die dringend benötigten Arbeitskräfte zu gewinnen, müssen sie angemessen bezahlt werden. Das Helios-Angebot ist meilenweit von dem entfernt, was nötig ist.“
Zudem habe das Unternehmen die tarifliche Vereinbarung zur Pflegezulage gekündigt. Bleibe es dabei, könnte sie Pflegekräften bei Neueinstellung oder Vertragsänderung ab Januar 2022 vorenthalten werden. „Während die dritte Welle der Corona-Pandemie auf die Einrichtungen zurollt, stellt Helios Gehaltsbestandteile für Pflegekräfte in Frage – ein fatales Signal“, so ver.di-Gewerkschaftssekretärin Ina Oberländer. Die Klinikkette habe einen Vorsteuergewinn von 600 Millionen Euro für 2020 bilanziert. Auch für dieses Jahr erwarte das Unternehmen eine positive Entwicklung. Der Helios-Mutterkonzern Fresenius habe angekündigt, die Dividende zum 28. Mal in Folge zu erhöhen.
„Immer mehr Geld für Aktionäre und Lohnkürzungen für die Beschäftigten – solche Praktiken haben im Gesundheitswesen nichts zu suchen“, kritisiert Oberländer.