Kommunalwahl „PARTEI“: Kandidat beim Plakatieren bedroht

Wuppertal · Sebastian Bauer, Kommunalwahl-Kandidat von „Die PARTEI“ in Wuppertal-Langerfeld, ist nach eigenen Angaben bedroht worden, als er gemeinsam mit einem Kollegen das Wahlkampf-Plakat „Nazis töten” aufhängen wollte.

Das Plakat der „PARTEI“ – keine Aufforderung, sondern eine Zustandsbeschreibung.

Foto: Wuppertaler Rundschau

Ein Fahrzeug habe neben den beiden gehalten und der Beifahrer sie mehrfach aggressiv unter anderem mit den Worten „Sonst rufe ich meine Leute“ aufgefordert, das Plakat umgehend wieder abzuhängen. „Selbstverständlich kamen die beiden der Aufforderung nicht nach, packten jedoch zügig ihre Sachen und fuhren weiter. Im Rückspiegel konnten sie beobachten, dass der Fahrer des Fahrzeugs ausgestiegen war, das Plakat abriss, danach den Wagen wendete und die beiden bis etwa zur Werther Brücke verfolgte”, teilte die „PARTEI” mit.

Mit der einfachen Feststellung „Nazis töten“ thematisiere man als einzige Partei „kurz und prägnant die politischen Morde der vergangenen Jahre in Deutschland“. Offensichtlich gebe es aber im Kommunalwahlkampf in Wuppertal Menschen, denen „es lieber wäre, dass diese Tatsache nicht deutlich gemacht“ werde: „Es ist das eine, mit Inhalten auf Plakaten der politischen Mitbewerber nicht einverstanden zu sein. Es ist etwas anderes, im Wahlkampf diese Plakate abzureißen – und noch etwas anderes, Menschen, die Plakate aufhängen, offensiv zu bedrohen.“

Und weiter: „Wiederholt zeigt sich, dass es bei aller Kontroverse dringend geboten ist, demokratische Wahlen klar und deutlich gegen die Bedrohung durch Rechtsradikale zu verteidigen. Unzweifelhaft müssen wir Nazis stellen, so lange sie nur drohen. Denn das ist, was Nazis tun: Nazis drohen, Nazis schüchtern ein, Nazis jagen, Nazis verletzen – und NSU, der Mord an Walter Lübke, Halle, Hanau, sowie vor vielen Jahren auch schon Mölln und Solingen belegen mit bitterer Konsequenz: Nazis töten.“