Grundschule Haselrain Ein Neubau, der viele Möglichkeiten bietet

Wuppertal · Der Neubau der Grundschule Haselrain ist am Dienstag (20. August 2024) vom Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal (GMW) an den Stadtbetrieb Schulen übergeben worden. Mit rund 4.300 Quadratmetern Brutto-Grundfläche bietet er fast doppelt so viel Platz wie das bisherige Gebäude.

 Blick auf den Neubau.

Blick auf den Neubau.

Foto: Stadt Wuppertal, GMW, Foto: Frank Buetz

Das erlaubt der Schule zum einen die Ausweitung des offenen Ganztags und ermöglicht zum anderen moderne Lernmethoden und Unterrichtskonzepte. „Schulen von heute stellen ganz andere Anforderungen an ihre Gebäude als früher. Mit dem Neubau und einer modernen Ausstattung lassen sich die Anforderungen des pädagogischen Konzeptes optimal umsetzen“, erläutert Anke Heinemann, zuständige Mitarbeiterin im Objektmanagement des GMW.

„Schulen sind nicht mehr nur Orte des Unterrichts, sondern Orte der Integration, Inklusion und des Ganztags. Unterrichtsformen werden vielfältiger und Lernprozesse individueller, die Digitalisierung verändert Zugänge und Inhalte. Dieser Entwicklung trägt das neue Gebäude Rechnung“, so Stefanie Mäde (Leiterin des Stadtbetriebs Schulen).

Der rechteckige, langgestreckte Bau, der sich dem nach Osten hin abschüssigen Gelände anpasst, weist eine rote Backsteinfassade mit grauen Fenster- und Türprofilen auf. Im Obergeschoss wird jeweils ein Jahrgang in einem sogenannten Cluster zusammengefasst. Dieser verfügt über einen Gemeinschaftsbereich, der als Erschließungsfläche, Kommunikationszone, Präsentations- und Versammlungsbereich dient, aber auch Rückzugsorte bietet. Jedem Klassenraum ist ein Differenzierungsraum für Einzel- und Kleingruppenarbeit oder besondere Förderungen zugeordnet. Viele Glasflächen und auf Wunsch offenstehende Türen ermöglichen Transparenz und Offenheit. Zwei Innenhöfe sorgen für + Tageslicht und gute Belüftung.

Die „gemeinsame Mitte“ im Erdgeschoss als Herzstück der Schule dient als Eingangs-, Pausen- und Essbereich. Eine große Sitzstufenanlage verbindet sie mit der Bühne im Theater- und Musikraum im Sockelgeschoss, so dass sie auch die Funktion einer Aula übernimmt. Ein Atelier im Sockelgeschoss sowie ein Bau-/Spieleraum und eine Ruhelounge im Erdgeschoss sind ebenfalls an die „gemeinsame Mitte“ angeschlossen. Im Erdgeschoss befinden sich zudem die Räume für die Lehrkräfte.

Die Schule öffnet sich deutlich mehr zum Stadtteil als bisher. Alle Zuwege führen zum nun repräsentativ gelegenen Haupteingang. Im Sockelgeschoss befindet sich ein Raum für die Musikschule, den diese selbst außerhalb der Schulöffnungszeiten nutzen kann. Und der große Außenbereich zwischen Neubau und Bestandsgebäude soll nicht nur als Schulhof, sondern öffentlich genutzt werden können.

Er gliedert sich in eine gepflasterte Fläche vor dem Haupteingang, den bisherigen Spielplatz mit Kletterspinne, Nestschaukel, Rutsche und benachbarter Spielwiese, eine östlich der Turnhalle neu angelegte eingezäunte Ballspielfläche, eine Fläche mit Bewegungs-Parcours, Abenteuerpfad und Weidentunneln, den Schulgarten und eine Sitzstufenanlage. Über der kupfernen „Zeitkapsel“, die bei der Grundsteinlegung in den gemauerten Sockel versenkt wurde, wurde ein großer Findling als Sitzgelegenheit aufgestellt. Ein an diesem Stein befestigtes Schild weist darauf hin, was sich darunter befindet.

Eine Regenrückhaltefläche soll die Kanalisation entlasten und den Pflanzen auf dem Gelände zugutekommen. Das Schuldach ist zu etwa zwei Dritteln begrünt und dient als Standort für eine Photovoltaikanlage, die nicht nur die eigene Stromversorgung sichern soll. Als Ersatz für die erforderlichen Baumfällungen wurden auf und nahe dem Gelände insgesamt mehr als 40 neue Bäume gepflanzt.

Das umgebende Wohngebiet wird nach Meinung der Stadt verkehrlich entlastet: „Bisher war die Zufahrt zum Gelände nur von der Sackgasse Haselrain aus möglich, was in Stoßzeiten zu Problemen führte. An der Straße Einern wurde nun ein zweiter Parkplatz (mit Kiss-and-ride-Zone) angelegt, der auch von den Besuchern der Turnhalle genutzt werden kann.“

Einige Restarbeiten, sowohl im Gebäude als auch auf dem Außengelände, sind noch durchzuführen. Sie werden aber voraussichtlich bis zu den Herbstferien abgeschlossen sein. Die Gesamtkosten liegen bei 16,8 Millionen Euro. Davon steuert das Land Nordrhein-Westfalen sechs Millionen Euro als Fördermittel aus dem Programm „Gute Schule 2020“ bei.