Vohwinkel Köpfchen, Kampfgeist, Kommunikation

Wuppertal · Kürzlich fand in der Sporthalle der Pina-Bausch-Gesamtschule zum sechsten Mal das "3 on 3 Basketball Battle"-Turnier für Jugendliche statt. Organisiert wurde es von den städtischen Jugendzentren OT Höhe, Treffpunkt Tesche und dem Jugendhaus Vohwinkel-Mitte.

Das siegreiche Team.

Foto: Turek

"Wir initiieren Sportevents für Jugendliche", erzählt Sebastian Herzog vom Jugendhaus Vohwinkel-Mitte. Dabei sei das Basketballturnier immer wieder eine schöne Sache — "klein aber fein".

Die Teams, die aus drei bis fünf Spielern bestanden, traten im Modus 3 gegen 3 auf einen Korb in zwölfminütigen Spielen gegeneinander an. Für Stimmung durch musikalische Untermalung während der Spiele sorgte unterdessen DJ Aliquis, der amerikanische Hip-Hop-Klassiker auflegte.

Herzog, der auch Fußballturniere organisiert, ist vor allem begeistert davon, wie fair es immer wieder beim Basketball zugeht: "Durch die Streetball-Regeln, dass man Fouls selber ansagt, ist da eine ganz andere Fairness drin. Das finde ich klasse. Vom Fußball könnte ich ganz andere Geschichten erzählen. Da ist es die Regel, dass wir jedes Jahr ein Team verweisen müssen, weil die mit so viel Ehrgeiz dabei sind, dass irgendwann die Sicherungen durchbrennen."

Gleichzeitig sei es jedoch schwieriger, genug Teams für dieses Turnier zu finden: "Beim Fußball ist das ein Selbstläufer. Basketball ist in Deutschland eben ein Randsport", so Herzog.

"Aber wir versuchen mit dem Turnier was dagegen zu tun", ergänzt Christian Lindemann vom Jugendzentrum Treffpunkt Tesche. Er lobte vor allem, wie bunt gemischt die Teams waren: Anfänger, erfahrene Spieler und auch vereinzelt Frauen hätten mitgespielt. "Diese schöne Mischung macht das Turnier aus. Jeder kann mitmachen. Keiner wird ausgeschlossen. Das ist das wichtigste. Der Spaß steht im Vordergrund", so Lindemann.

Gleichzeitig freut er sich aber auch darüber, dass das Spielniveau sehr hoch gewesen sei und verweist darauf, dass mit Dzemal Selimovic von den Bayer Giants Leverkusen ein 18 Jahre alter und 2,06 Meter großer Spieler aus der zweiten Basketball Bundesliga ProB mitgespielt hat. "Es war aber schön zu sehen, dass diese Mannschaft nicht gewonnen hat, denn so kann man sehen, dass man im Basketball viel erreichen kann, auch wenn man gegen Top-Leute spielt."

Den Siegerpokal konnte das Team ADAT mit nach Hause nehmen. Der Teamname setzt sich aus den Vornamen der Spieler zusammen: Ardil Güner, Diyar Kutuktemur, Abdi Abdirzaak Abdiwahid und Tugkan Koyuncu.
Die vier 17-Jährigen haben sich beim Verein "Kult Sport Wuppertal" kennengelernt und spielen schon lange gemeinsam. Der nur 1,68 Meter große Koyuncu präsentierte sich im Anschluss bescheiden: "Wir hatten alle einen guten Tag."

Ein bedeutender Schlüssel zum Erfolg sei in seinen Augen vor allem gewesen, dass sein Team während der Spiele viel miteinander geredet hat. "Kommunikation ist das A und O", findet er. Darüber hinaus sei es wichtig gewesen, dass sie überlegt spielten, niemals aufgaben und sich immer wieder gegenseitig motivierten. Der Teamgeist, der auf dem Platz zwischen den Teenagern vorherrscht, ist auch darin begründet, dass die vier gut befreundet sind.

Ardil Güner geht noch einen Schritt weiter: "Wir sehen uns als Brüder. Wenn jemand beim Basketball kein Wasser hat, teilen wir unser Wasser, und wenn jemand mal kein Geld hat, dann schmeißen wir zusammen."