Wuppertalerin Jacqueline V. Droullier „Ein Buch ohne Liebe kann ich nicht schreiben“

Wuppertal · Ende September 2021 erschien der zehnte Roman der Vohwinkelerin Jacqueline V. Droullier. Der historische Liebesroman „Verhängnisvolles Spiel einer Lady“ ist der dritte und finale Band der „The Mainsfield Sisters“-Reihe und landete auf Platz 1 der Amazon-Bestsellerliste in der Kategorie „Viktorianische Historische Romanzen“. Die FUCHS-Redaktion der Rundschau traf die junge Autorin und sprach mit ihr über das Schreiben, das für die 27-Jährige mehr als nur ein Hobby ist.

Inspiration für ihre Geschichten findet Jacqueline V. Droullier in Dingen, die ihr im Alltag begegnen. Dennoch haben ihre Romane keinen Bezug zu ihr selbst.

Foto: Wuppertaler Rundschau/mivi

Jacqueline V. Droullier arbeitet hauptberuflich als Marketing-Referentin bei den Wuppertaler Stadtwerken. Während sie sich für ihren Job mit Analysen, Planungen oder auch Optimierungen beschäftigt, wandern ihre Gedanken in ihrer Freizeit in phantasievolle Welten. Dort gibt es Drachen, Dämonen und Einhörner. Aber auch die drei Mainsfield-Schwestern, die es in der dreiteiligen Reihe „The Mainsfield Sisters“ nicht einsehen, sich den Regeln der Gesellschaft zu beugen.

Verortet sind diese Romane in der Regency-Zeit (etwa 1800 bis 1820). Die kurze Epoche war geprägt von starken sozialen, politischen und stilistischen Veränderungen in der Geschichte des Vereinigten Königreiches Großbritannien und Irland. Romantische-Turbulenzen erleben die drei Schwestern natürlich auch.

„Ich mag diese Epoche sehr, lese gerne auch selbst historische Liebesromane. Vor allem die von Jane Austen, da bin ich großer Fan. Daher macht es mir unheimlich viel Spaß, Charaktere in diesem Genre zu entwickeln und ihre Geschichten aufzuschreiben“, erklärt die Autorin.

Und die kommen bei der Leserschaft an. So schaffte es nicht nur der letzte Band der Reihe „Verhängnisvolles Spiel einer Lady“ (ISBN: 979-8486158414) auf die Spitze der Amazon-Bestsellerliste in der Kategorie „Viktorianische Historische Romanzen“, sondern bereits auch der erste Teil „Ein Earl in der Winternacht“ (ISBN: 978-1674042497).

Veröffentlicht wurden die Bücher dieser Regency-Reihe unter dem Pseudonym „Holly Adams“, unter dem Droullier gemeinsam mit ihrer österreichischen Autorenkollegin die Geschichten schreibt. „In der Regel ist das Schreiben eine einsame Sache. Aber ein Buch mit einer Kollegin zu schreiben, hat noch mal einen ganz besonderen Reiz. Man wechselt sich in den Kapiteln ab und führt die Geschichte der anderen weiter. Es ist total spannend zu lesen, was da jemand auf deinen geschriebenen Abschnitt folgen lässt. Man inspiriert sich so gegenseitig“, erklärt die gelernte Industriekauffrau.

Zehn Romane hat die 27-Jährige bereits veröffentlicht.

Foto: Wuppertaler Rundschau/mivi

Inspiration findet Jacqueline V. Droullier überall. Ideen für Spielorte, die Charakter und die Handlung zieht sie dabei aus allem, was ihr im Alltag begegnet. Nahezu täglich setzt sie sich nach der Arbeit nochmals an den Computer und arbeitet an ihren Geschichten. „Mich packt es einfach und dann schreibe ich einfach los. Einen groben Plot habe ich - was in welchem Kapitel in etwa passieren soll - aber das Meiste formt sich beim Schreiben selbst.“

Dass sie sich nach einem anstrengenden Arbeitstag noch mal zum Texten aufraffen müsste, geschieht eher selten: „Natürlich habe ich das auch Mal, dass ich dann da so sitze und irgendwie läuft es nicht. Aber dann lese ich einfach etwas oder unterhalte mich mit Kolleginnen, das bereichert die Gedanken.“

Ihren ersten Roman veröffentlichte die gebürtige Wuppertalerin im Mai 2017 – „Herzkönigin – Vertrau auf dein Gefühl“. Mittlerweile hat sie zehn Romane und mehrere Kurzgeschichten veröffentlicht. Jacqueline V. Droullier hat bereits als junge Schülerin angefangen ihre ersten Geschichten zu verfassen. So basiert der Roman „Cataleya, der Drache in dir“ (ISBN: 978-3-96741-108-), der 2019 erschien, auf einer Fantasy-Geschichte, die sie sich als Kind ausdachte. „Die erste Version entstand, als ich zehn Jahre alt war. Handgeschrieben auf vielen Zetteln. Meine Tante hat sie damals abgetippt und auf Diskette gespeichert. Die habe ich nach vielen Jahren wiedergefunden, überarbeitet und veröffentlicht.“

Da sie als Autorin sehr vielseitig schreibt und unterschiedliche Genre bedient, hat sie sich dazu entschlossen, Pseudonyme zu verwenden. So veröffentlicht sie unter ihrem bürgerlichen Namen Jacqueline V. Droullier Liebes- und Fantasygeschichten sowie Kinderbücher, unter Valérie D‘Arcy erscheinen düstere und erotische Liebesromane und unter dem Gemeinschaftspseudonym Holly Adams nimmt sie ihre Leser mit in die Zeit der Regency. „Alle Pseudonyme sind offen und man weiß, dass ich dahinterstehe. Ich finde es aber angebrachter, wenn die erotischen Liebesromane einen anderen Autorennamen haben als die Kinderbücher“, erklärt sie.

Eins haben aber alle Werke gemeinsam: Wenigstens ein Hauch Liebe muss enthalten sein. „Ich kann einfach kein Buch ohne Liebe schreiben. Sie spielt immer in irgendeiner Form eine Rolle in meinen Geschichten.“