Uellendahl Ein Regal für die Vielfalt

Wuppertal · Die Integrationsagentur der Diakonie und die Stadtbibliothek Wuppertal haben am Standort der Stadtteilbibliothek am Uellendahl ein „Regal der Vielfalt“ mit Romanen, Sachbüchern und Spielen eingerichtet.

Die Initiatorinnen freuen sich über reges Interesse.

Foto: evangelisch-wuppertal.de

Die Bücher tragen Titel wie „Ich so – Du so“, „Cartoons gegen rechts“, „Deutschland schwarz weiß“ oder „Eure Heimat ist unser Albtraum“. Sie sollen die Vielfalt der Gesellschaft in Wuppertal widerspiegeln und zum Nachdenken und Diskutieren über Diskriminierung und Rassismus einladen. Die Medien wurden extra für das Projekt angeschafft.

„Das Thema betrifft uns alle und wir wollen Einblicke in andere Kulturen und Religionen ermöglichen und dazu beitragen, Minderheiten besser zu verstehen“, sagt Arzu Aktas von der Integrationsagentur der Diakonie Wuppertal „Wir waren von der Idee der Integrationsagentur sofort begeistert und haben zusammen überlegt, welche Titel gut passen könnten“, berichtet Katja Matheis, Leiterin der Stadtteilbibliothek Uellendahl. Zusammengekommen ist ein Mix: In dem „Regal der Vielfalt“ finden sich Bücher über die interkulturelle Kommunikation, Deutsch-Lern-Spiele für Kinder oder ein Materialkasten „Kulturelle Vielfalt“, der sich auch für die Arbeit in Kindergärten eignet. Die unterschiedlichen Medien informieren über die Themen Alltagsrassismus, soziale Ungleichheit und Feminismus – auch Bücher mit Berichten von Geflüchteten sind dabei.

Das Regal soll auch mehrsprachige Lesungen und Veranstaltungen mit Muttersprachlern anstoßen. Dafür wollen die Initiatoren auch die Stadtteilbibliothek verlassen und gezielt in Kitas, Schulen und Bewohnertreffs wie die Oase der Diakonie gehen. „In einigen Kindergärten werden ganz viele verschiedene Sprachen gesprochen. Wir wollen uns mit diesen Einrichtungen vernetzten. Unser Ziel ist es, dass sich die Minderheiten besser verstanden und gestärkt fühlen“, so Aktas. Aufgrund der Corona-Pandemie werden die Ideen für Veranstaltungen allerdings erstmal nach hinten geschoben.

„Die öffentlichen Bibliotheken bringen Menschen zusammen und eigenen sich daher bestens für diese Idee“, sagt Cordula Gladrow, Leiterin des Stadtbetriebs Bibliotheken. Es wurde extra eine neue Rubrik eingerichtet, die an einem Aufkleber mit der Aufschrift „Diversity“ zu erkennen ist. Der Grundstock der Medien soll stetig erweitert werden, so Gladrow. Erzieher und Lehrer können sich eine Themenbox zusammenstellen lassen.

Wie aktuell das Thema Vielfalt ist, haben die Initiatoren schnell gespürt: „Das Regal war noch nicht ganz eingerichtet, da waren die ersten Titel wie beispielsweise ,Exit Racism‘ von Tupoka Ogette schon ausgeliehen“, sagt Arzu Aktas.