Mobilitätsmanagerin Sophie Clees „Die Besucher sind für die Nordstadt ein Gewinn“
Wuppertal · Etwas unterhalb der großen Messe „Bergische Velo“ und des tagtäglichen Radlertreffs Mirker Bahnhof soll ein ganzes Quartier klimafreundlich mobil gemacht werden. Mobilitätsmanagerin Sophie Clees leitet das Projekt „Kurze Wege für den Klimaschutz“, das die Nordstädter verstärkt aufs Rad locken soll.
Frau Clees, was ist der Kern des Projekts?
Clees: Wir haben vier Handlungsbereiche. Es geht uns um Klimabildung, also Nachhaltigkeit in den Schulen, die Etablierung eines Lasten- und E-Radverleihs, das Car-Sharing wollen wir im Quartier ausbauen und das Nahversorgungssystem überdenken.
Die Workshops sind bereits angelaufen. Wie ist die Atmos-phäre in der Gruppe?
Clees: Im vergangenen Workshop haben wir geschaut, was schon vorhanden ist, wo Lücken sind und wie wir sie schließen können. Die Besucher der Workshops wünschen sich Veränderung und eine klimafreundliche Wende. Die Atmosphäre ist konstruktiv, wobei naturgemäß gerade Menschen mitmachen, die sowieso viel aufs Rad setzen. Autofahrer und somit ihre Perspektive sind bei uns übrigens auch sehr willkommen.
Sie setzen sich für Pedelec- und Lastenradverleih im Quartier ein. Ist die Realisierung der Idee in nächster Zeit absehbar?
Clees: Dieser Verleih soll privat oder in den bestehenden Geschäften stattfinden. Und ja, tatsächlich gibt es hier schon Interessenten.
Rundschau: Durch die Nordstadt ziehen Radfahrer, um zur Trasse zu gelangen, dieses Wochenende Tausende, um die Velo zu besuchen. Sind diese „Tagestouristen“ ein Gewinn?
Clees: Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, braucht nicht viel Platz, macht keinen Lärm und stößt keine CO2-Emissionen aus. Radfahrer, die mit Vorbildcharakter fahren und Spaß dabei haben, können die Quartiersbewohnerinnen und Bewohner dazu inspirieren und ermutigen, mal wieder auf das Rad zu steigen. Von daher denke ich, dass die Rad fahrenden Touristen für das Quartier ein Gewinn sind.