Verträge unterzeichnet Wichlinghauser Bibliothek zieht auf „BOB Campus“

Wuppertal · Die Stadtteilbibliothek Wichlinghausen zieht auf den „BOB Campus“ an der Max-Planck-Straße 19. Am Mittwoch (11. Januar 2023) wurde der Mietvertrag zwischen dem Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal (GMW) und der Urbane Nachbarschaft BOB gGmbH unterzeichnet.

Die Verträge sind unterschrieben (v.li.): Johanna Debik (Geschäftsführerin der Urbane Nachbarschaft BOB gGmbH), Stefan Friese (GMW) und Cordula Gladrow (Leiterin des Stadtbetriebs Stadtbibliothek).

Foto: Montag Stiftung Urbane Räume

Es geht um gut 200 Quadratmeter Bibliotheks- und Nebenflächen im Erdgeschoss des Gebäudes, das auf dem Gelände der ehemaligen Textilfabrik „Bünger Oberbarmen“ entsteht. Der Neubau ist Teil des „BOB Campus“, einer Initiative der „Montag Stiftung Urbane Räume“ in Zusammenarbeit mit der Stadt Wuppertal. Die Anmietung beginnt am 1. Mai 2023.

„Wir sind froh darüber, der Stadtteilbibliothek über die Anmietung der Fläche in diesem außergewöhnlichen, spannenden Haus zu deutlich mehr Sichtbarkeit im Quartier verhelfen zu können, als dies am bisherigen Standort an der Wichlinghauser Straße 103 möglich gewesen ist“, so Stefan Friese (GMW).

„Die Fläche auf der dem Gemeinwohl gewidmeten BOB-Nachbarschaftsetage mit direktem und barrierefreiem Zugang zum Nachbarschaftspark und zur Nordbahntrasse bietet ideale Möglichkeiten zur Vernetzung und zum Austausch mit den anderen Mietern und dem gesamten Einzugsgebiet Oberbarmen“, ergänzt Johanna Debik, Geschäftsführerin der Urbane Nachbarschaft BOB gGmbH.

Cordula Gladrow, Leiterin des Stadtbetriebs Stadtbibliothek: „Der Umzug ermöglicht es uns, als konsumfreier Ort und offener Treff wahrgenommen werden zu können, als offenes Wohnzimmer mit freiem WLAN. So können wir mit unseren zahlreichen zeitgemäßen Angeboten zu mehr Bildungsgerechtigkeit im Stadtteil beitragen.“

Denn längst richtet sich der Bedarf nicht mehr nur auf die klassische Ausleihe von Medien wie Büchern, Zeitschriften, Filmen, Musik und Spielen. Große Nachfrage besteht auch nach Veranstaltungen zur Lese- und Sprachförderung und zur interkulturellen Begegnung. Zudem werden die Nutzerinnen und Nutzer eingeladen, selbst kreativ zu werden, etwa im Stricktreff, in der Kinderspielecke, beim Programmieren von Robotern aus Bauklötzen, beim Wettstreit an Spielekonsolen oder vielleicht später einmal in einem Reparatur-Café. Angedacht ist auch eine „Bibliothek der Dinge“, in der sich alle möglichen Gegenstände ausleihen lassen ‒ von der Krawatte bis zur Küchenmaschine.

Für solche Angebote bietet der neue Standort mehr Raum, zumal auch Bereiche der Nachbarschaftsetage, die nicht zur angemieteten Fläche gehören, während der Öffnungszeiten der Bibliothek nach Absprache mitgenutzt werden können. Außerdem lädt ein kleiner verborgener Garten zum Verweilen ein.

Anknüpfungspunkte für Zusammenarbeit gibt es viele ‒ bereits jetzt und in Zukunft noch mehr: Zu den weiteren Mietern im Gebäudekomplex gehören zum Beispiel die Max-Planck-Realschule, die Kita des CVJM Oberbarmen, gewerbliche Mieterinnen und Mieter wie ein Fotografiestudio, ein Beratungsunternehmen in der Baubranche und ein Architekturbüro sowie nicht zuletzt die privaten Bewohnerinnen und Bewohner – künftig außerdem die Nutzerinnen und Nutzer des geplanten Gastronomie- und Coworking-Betriebes sowie weiterer, noch zu vermarktender Büroflächen.

Die bestehenden Kooperationen mit Kitas, Schulen, Quartiersbüro, Jugendamt, Jobcenter, Diakonie, Geschichtswerkstatt, Unternehmen und anderen Akteuren sollen ausgebaut werden.

Der Mietvertrag läuft über 20 Jahre. Der Rat der Stadt hatte im Dezember 2021 beschlossen, dass sich die Stadt an den Herrichtungskosten für die neue Stadtteilbibliothek mit 180.000 Euro beteiligt. Im Gegenzug bleibt die Miete in etwa auf der Höhe, die am bisherigen Standort gezahlt wurde. Dieser wird mit dem Umzug aufgegeben.