Glücksritter und "Pinselquäler"
Wuppertal · Der Künstler Thomas Uwe Lück ließ sich vor ein paar Jahren in Langerfeld nieder. Jetzt hat er in der Brandenburgstraße sein Atelier eröffnet.
"Ich kann das machen, was ich immer machen wollte." Wer das von sich sagen kann, ist doch ein Glücksritter. Genau so sieht sich der Künstler Thomas Uwe Lück, der jetzt in der Brandenburgstraße 3 sein Atelier eröffnete.
In der Szene hat er sich längst einen Namen gemacht. Zum ersten Mal stellte er bereits 1991 seine Werke aus, die er in keine feste Kunstrichtung einordnet. "Meine Bilder enthalten versteckte Botschaften", lautet seine Beschreibung der Gemälde, die auf jeden Fall Symbolismus beinhalten und wohl am ehesten dem Bereich Fantasy-Art zuzuordnen sind. "Natürlich gibt es auch kritische Stimmen, die mich im Bereich der düsteren Szene einordnen", lacht Thomas Lück. Doch diese Freiheit lässt er jedem Betrachter offen, denn zahlreiche Fans sprechen eine deutliche Sprache.
Am Eröffnungstag freute sich der Künstler besonders über ein Ehepaar, das erst am Tag zuvor aus Madrid zurück gekehrt war und ihm direkt einen Besuch abstattete.
1996 konnte man in der Färberei seine meist in Öl gehaltenen Gemälde anschauen. Nach vielen Jahren der "Herumtingelei" mit seinen Zeichnungen wurde der Maler 2012 in Langerfeld sesshaft. Im vergangenen Jahr war er bei der "Woga" dabei, diesmal schaffte er es wegen eines weiteren Umzugs innerhalb des Stadtteils nicht. Doch noch im August bei der "Begegnung der Kulturen zwischen Orient und Okzident" oder kurz gesagt dem "Orientexpress" in Solingen hinterließ der "Pinselquäler", wie ihn seine Kunstlehrerin durchaus liebevoll nannte, bei den Besuchern mit der fantasievollen Darstellung des allwissenden Auges einen bleibenden Eindruck.
Da man jedoch gerade im kulturellen Bereich zwar viele Bewunderer um sich scharen kann, sich jedoch auch über ein "Auskommen mit dem Einkommen" durchaus freut, nutzt Thomas Uwe Lück gern das Internet und die sich da anbietenden sozialen Netzwerke, um seinen Bekanntheitsgrad zu erhöhen.
Doch obwohl ihm das gut gelingt, möchte er natürlich gern an der Basis bleiben und überlegt momentan, wie feste Öffnungszeiten mit den noch offenen Aufträgen zunächst bis Weihnachten zu gestalten sind. Vielleicht hat seine Gattin da eine gute Idee — oder er zieht erst Anfang des kommenden Jahres die Jalousien hoch. Auf jeden Fall darf man neugierig sein, was es dahinter zu sehen gibt. Der Langerfelder "Glücksritter" ist immer für eine Überraschung gut.