Kritik an der Verwaltung SPD: „Wenn die Innenstadt stirbt, stirbt ganz Elberfeld“
Wuppertal · Die Elberfelder SPD kritisiert die Verwaltung „wegen ihres Schweigens zu den archäologischen Funden in der Innenstadt“. Auch nach mehr als 45 Tagen liege noch keine Antwort auf eine Anfrage vor.
„Die Funde verzögern die Bauarbeiten in der Innenstadt massiv, führen zu Kostenexplosionen und gefährden die Existenzen zahlreicher Händlerinnen und Händler. Wir verstehen, dass die Denkmalbehörde unter Personalnot leidet, aber dies darf keine universelle Ausrede sein. Es steht viel auf dem Spiel - die Zukunft der Innenstadt von Elberfeld", so der Fraktionsvorsitzende Soufian Goudi.
Obwohl die Gemeindeordnung die Verwaltung verpflichte, „innerhalb eines klar definierten Zeitraums auf Anfragen zu reagieren, sei die Frist ausgelaufen. „Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass die Verwaltung auf unsere Anfrage nicht reagiert, obwohl sie nun 45 Tage Zeit hatte. Die Funde haben erhebliche Auswirkungen auf unsere Innenstadt, und es ist unser Recht, darüber informiert zu werden. Es ist inakzeptabel, dass die Baustelle tagelang stillsteht, Millionen Euro mehr kostet und niemand dokumentiert, was dort wirklich gefunden wird", so Goudi. Es sei „nicht nur ein Ärgernis, sondern ein ernstes Problem, das transparent kommuniziert werden muss.“
Goudi: „Es ist absolut nicht nachvollziehbar, warum einfache Maßnahmen, wie das Bedrucken von Baustellenplanen oder die barrierefreie Gestaltung der Poststraße, Jahre in Anspruch nehmen. Der Ernst der Lage scheint einigen Entscheidungsträgern nicht klar zu sein. Hier wird mit der Existenz von Menschen und dem Herz der Innenstadt gespielt. Es darf nicht sein, dass durch diese Trägheit die Innenstadt von Elberfeld stirbt."
Die Forderung nach einer detaillierten Auflistung der Funde und deren Bedeutung für die Stadtgeschichte Elberfelds stehe weiterhin im Raum. Zudem sei unklar, „wie und wann diese Funde der Öffentlichkeit zugänglich“ gemacht würden. Goudi: „Wenn die Innenstadt stirbt, stirbt ganz Elberfeld. Wir stehen vor einer ernsten Krise, und es ist an der Zeit, dass die Verwaltung ihre Verantwortung wahrnimmt und umgehend handelt.“
Bezirksbürgermeister Thomas Kring: „Die Nichtreaktion der Verwaltung auf solch kritische Anfragen ist beunruhigend, besonders in einer Zeit, in der schnelles Handeln gefordert ist. Die Dokumentation und Kommunikation solcher Funde sollten selbstverständlich sein. Es steht viel auf dem Spiel – wir dürfen die Innenstadt Elberfeld und ihre Menschen nicht im Stich lassen.“
Goudi: „Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie die Innenstadt vor unseren Augen verfällt. Es ist höchste Zeit, dass eine führungsstarke Persönlichkeit das Zepter in die Hand nimmt, klare Richtlinien setzt und eine deutliche Perspektive für unsere Innenstadt vermittelt. Mit der aktuellen Strategie, die sich durch Unentschlossenheit und Unklarheit auszeichnet, ist eine positive Entwicklung nicht realisierbar.“