Fußball-Regionalliga: 2:0 (2:0) gegen Oberhausen WSV-Wirbel auf dem Platz und den Rängen
Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV orientiert sich in der Tabelle Richtung weiter nach oben. Das Team von Trainer Adrian Alipour gewann am Montagabend (1. Oktober 2018) im Stadion am Zoo gegen Rot-Weiß Oberhausen mit 2:0 (2:0).
Durch den Sieg vor 2.337 Zuschauern ist der WSV nun Zehnter.
Die Startformation wies zwei Änderungen im Vergleich zum 2:0-Auswärtssieg in Wattenscheid aus. Kevin Hagemann und Sascha Schünemann kamen für Marco Cirillo und Daniel Grebe. Gino Windmüller saß nach seinem Bänderriss erstmals wieder auf der Bank.
Der WSV übernahm vom Anpfiff weg das Kommando und versuchte vor allem über die Flügel durchzustoßen. Bis zum Tor kam die Mannschaft um Kapitän Gaetano Manno aber zunächst nicht durch. Als Oberhausen sich besser auf die Wuppertaler Offensive einzustellen schien, schlug Jonas Erwig-Drüppel zu: Der 27-Jährige startete nach Vorlage von Gaetano Manno durch und drosch den Ball aus sieben Metern halbhoch ins Tor - 1:0 (19.).
RWO kam erst in der 27. Minute zu seiner ersten Chance, als Patrick Bauder mit links am erneut von Joshua Mroß gehüteten Kasten vorbeizielte (27.). Zuvor hatten die WSV-Fans massiv verbal und mit Bannern gegen die TV-Übertragung bei Sport1 demonstriert. Vorstandsmitglied Manuel Bölstler kritisierte daraufhin in einem Live-Interview, dass er für Diskussionen sei, diese Aktionen aber dem Verein schadeten. Auf dem Feld zeigte sich der Gastgeber indes eiskalt: Silvio Pagano flankte von rechts maßgenau zum Fünfer, wo Christopher Kramer den Fuß hinhielt und sein neuntes Saisontor erzielte - 2:0 (29.).
Der WSV spielte weiter konzentriert und gewann viele Zweikämpfe. Die Bergischen kontrollierten die Partie und setzten zunehmend auf Konter. Am Ende fehlte nur der letzte Pass. Vor allem Hagemann war immer wieder unterwegs. Die Führung zur Pause war hochverdient.
Zur zweiten Halbzeit kam Peter Schmetz für den angeschlagenen Tjorben Uphoff. Die begann der WSV defensiver und wartete auf weitere Konterchancen. Der quirlige Pagano schüttelte in der 56. Minute seinen Gegenspeler ab und legte zurück auf den engagieren Manno, der aber aus 14 Metern verzog. Es wäre die Vorentscheidung gewesen. RWO blieb harmlos: Tarik Kurt verzog einen Freistoß aus 18 Metern (61.). Kurz danach brachte der WSV Enes Topal für Erwig-Drüppel.
In der 66. Minute musste Mroß aber gegen Shaibou Oubeyapwa sein ganzes Könnes aufbieten. Er hielt aus kurzer Distanz. Der WSV verwaltete in dieser Phase die Führung, war aber weiterhin gefährlicher. Ein abgefälschter Schuss von Kramer strich knapp am linken Pfosten vorbei (69.). Die Rot-Blauen überstanden das kurze Aufbäumen der Gäste problemlos. Mehr noch: Kramer setzte einen Kopfball nach Pagano-Flanke an den Außenpfosten (81.). Kamil Bednarski ersetzte eine Minute späer Kevin Hagemann.
Nach einem üblem Foul an Topal sah der Ex-Wuppertaler Raphael Steinmetz zu Recht die rote Karte (88.). Kramer vergab noch das 3:0, als er ablegte statt zu schießen (90.+1.). Bei inzwischen strömenden Regen brachte der WSV das Match souverän nach Hause. Es war der zweite Sieg in Folge.
Adrian Alipour (Wuppertaler SV): "Ich bin extrem zufrieden. Mit dem Ergebnis und der Leistung. Wir sind extrem bissig gewesen, unfassbare Lauffreude, gutes Umschaltspiel. Wir hatten gute Flankenläufe, die Tore waren gut herausgespielt. Auch defensiv haben wir gut umgeschaltet. Wir hatten wenige Fehlpässe. Es war sehr wichtig, dass man jederzeit gemerkt hat, dass meine Jungs den Sieg wollten. Das ist natürlich sehr erfreulich, dass wir nachlegen konnten. Schön, dass es nicht nur ein Sieg, sondern ein verdienter Sieg war. Wir sind weiter gierig aus der Pause gekommen und haben weiter hoch verteidigt. Wir hatten weitere Chancen, haben uns dann leider nicht mehr belohnt. Ich bin aber sehr glücklich, dass der Knoten geplatzt ist. Wir wollen in Wiedenbrück nachlegen." Angesprochen auf die Fan-Proteste gegen "Sport1", ergänzte Alipour: "Grundsätzlich wünscht man sich, dass man von Anfang an unterstützt wird. Dass protestiert wird, können wir nicht ändern. Für mich war wichtig, dass wir unser Spiel zeigen. In der zweiten Halbzeit haben die Fans Gas gegeben, das ist dann erfreulich."
Mike Terranova (Rot-Weiß Oberhausen): "Ich mache es kurz. Wir haben einen starken WSV gesehen. Die haben gezeigt, wie man so ein Spiel angeht. Ich bin tief enttäuscht. Ich hatte das Gefühl, dass abgesehen vom Trainerteam keiner das Spiel gewinnen wollte. Mir tut es leid für die Fans. Ich glaube, dass es besser ist, wenn ich da nicht mehr so viel zu sage. Ich werde meine Schlüsse daraus zu ziehen. Ich möchte mich nicht im Wort vergreifen." Zur roten Karte für Raphael Steinmetz ergänzte er, dass es keine böse Absicht, aber ein berechtigter Platzverweis gewesen sei: "Es ist dumm gelaufen - wie das ganze Spiel."
Am Samstag (6. Oktober) reist der WSV zum SC Wiedenbrück. Die Partie beginnt dort um 14 Uhr.
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