Fußball-Regionalliga WSV: Pokal, Pause und ein Plan
Wuppertal · Manuel Bölstler muss selber ein wenig schmunzeln. Angesprochen auf den Wunsch für den nächsten Pokalgegner, antwortet das Vorstandsmitglied des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV: "Wir nehmen es, wie es kommt." Wohlwissend, dass es die in diesem Fall übliche Phrase ist.
Und deshalb schiebt der 35-Jährige nach: "Wir wollen auf jeden Fall ins Endspiel kommen."
Ganz einfach wird das nicht: Mit dem Drittligisten KFC Uerdingen und dem Regionalligisten Rot-Weiß Essen sind noch zwei Schwergewichte im Viertelfinale vertreten. Gegen die Krefelder hätte der WSV Heimrecht, gegen Essen entschiede das Los (am 23. Oktober). In allen anderen Fällen (SW Essen, Union Nettetal, Jahn Hiesfeld, VfB Homberg und 1. FC Monheim) stünde ein Auswärtsspiel an. Dass das Pokalfinale nicht im Stadion Essen stattfindet, darauf würde beim WSV nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre momentan niemand setzen …
Dass der WSV am Wochenende spielfrei ist (die Partie gegen Fortuna Düsseldorf II ist aus Sicherheitsgründen auf den 30. Oktober verlegt worden), kann Bölstler derweil nicht verstehen. "Blickt man auf die Duelle in den vergangenen Jahren, hat es keinerlei Probleme gegeben. Es ist ärgerlich, nicht am Wochenende, sondern unter der Woche antreten zu müssen. Unser Wunsch war das definitiv nicht", so Bölstler. "Aber das entscheiden andere, wir müssen es hinnehmen." Die ZIS (Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze) hatte den neuen Termin angeregt, weil das Bundesliga-Team der Düsseldorfer am selben Tag ab 18.30 Uhr im DFB-Pokal beim SSV Ulm gastiert — und damit in Wuppertal weniger Fortuna-Fans erwartet werden.
In der Liga reist der WSV am 19. Oktober zum SV Rödinghausen, das elf Tage später im Pokal in Osnabrück den FC Bayern empfängt. "Rödinghausen hatte mit dem 2:1 im Westfalenpokal gegen Preußen Münster sein erstes Highlight. Wir werden wahrscheinlich nicht als zweites angesehen", scherzt Bölstler. Dass der SVR abschenkt oder vor dem Pokalhit mit angezogener Handbremse unterwegs sein wird, glaubt er nicht. Ebenso wenig, dass die nachfolgenden Spiele gegen Teams aus dem unteren Bereich einfacher werden: "Die Liga ist sehr eng."
Während Daniel Hägler nach einer Leistenoperation noch mehrere Wochen ausfällt, könnten Tjorben Uphoff und Daniel Grebe (beide Faserrisse) in Rödinghausen wieder zur Verfügung stehen. "Aber das wird knapp", glaubt Bölstler. Ein Risiko gehe man keinesfalls ein.
Und wie sieht der Plan bis zur Winterpause aus bei momentan elf Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter Viktoria Köln, das den direkten (und einzigen) Aufstiegsplatz belegt? "Wir müssen uns ganz auf uns konzentrieren und möglichst viele Punkte holen. Im Winter sehen wir, wo wir stehen und was möglich ist." Und ob das Saisonziel dann neu definiert wird. Ganz ohne zu schmunzeln.