Fußball-Regionalliga: Samstag ab 14 Uhr Liveticker: Wuppertaler SV - RW Essen

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV kann im Aufstiegsrennen zum Zünglein an der Waage werden. Am Samstag (8. Mai 2021) steigt ab 14 Uhr das Derby gegen RW Essen. Am Mittwoch (19 Uhr) folgt das Pokal-Viertelfinale gegen den VfB Homberg.

Beyhan Ametov brachte den WSV im Hinspiel mit 1:0 in Führung. Es folgten sechs Treffer der Essener.

Foto: Dirk Freund

Würde sich Björn Mehnert für das diplomatische Corps bewerben, er würde wohl zumindest die erste Testphase meistern. Nun ist es nicht so, dass der Cheftrainer des WSV als Meister der Unverbindlichkeit gilt. Im Gegenteil. Meist sind die Aussagen des 44-Jährigen klar und ohne die inzwischen im Fußballgeschäft allgegenwärtigen Allgemeinplätze. Auf die Frage allerdings, wem er den Aufstieg in die 3. Liga denn mehr gönnt, der U23 von Borussia Dortmund oder eher RWE, zieht sich Mehnert glänzend aus der Affäre. „Ich habe bei beiden Clubs Argumente dafür und dagegen“, sagt er lächelnd.

Nun muss man wissen, dass Mehnert in Dortmund geboren wurde und in der Saison 1997/98 drei Bundesliga-Spiele für den BVB absolvierte. Und einen internationalen Auftritt am 20. März 1998 im Rückspiel des UEFA-Supercups gegen den FC Barcelona um Luis Figo (1:1, Hinspiel 0:2), als er in der 20. Minute im Westfalenstadion für den verletzten Steffen Freund eingewechselt wurde. Von 1999 bis 2002 kickte er für die Borussen-Reserve, ehe er zum WSV wechselte. Also doch Dortmund? „RWE hätte es nach mehreren Anläufen verdient, wieder in den bezahlten Fußball zu kommen. Andererseits würde es mich auch freuen, wenn wir nächste Saison wieder ein Derby hätten“, sagt er.

Gegen RWE, auf das der WSV auch am 29. Mai im Endspiel des Niederrheinpokals treffen könnte, wenn beide Teams es erreichen, hofft Mehnert auf den Einsatz von Kevin Rodrigues Pires. Ob der Spielmacher auflaufen kann, entscheidet sich kurzfristig. Kapitän Tjorben Uphoff ist zumindest wieder im Kader, wird aber vielleicht für das wichtige Pokalspiel geschont. Tolga Cokkosan und Jonas Erwig-Drüppel haben zwar das Training wieder aufgenommen, doch das Duell gegen ihren Ex-Club kommt zu früh. Daniel Grebe plagten unter der Woche muskuläre Probleme. Zurück ist Joey Paul Müller, der seine Gelbsperre abgesessen hat.

„Essen wird hoch motiviert sein. Denn es kann jetzt richtig an den BVB II ranrücken“, weiß Mehnert. Zwar beträgt der Rückstand auf den Spitzenreiter noch vier Punkte, doch der BVB-Nachwuchs ist wegen zwei Corona-Fällen seit dieser Woche in häuslicher Quarantäne und kann in Rödinghausen und am 15. Mai gegen Bergisch Gladbach nicht auflaufen. „RWE wittert Morgenluft, aber ich erwarte eine emotionale Heimmannschaft, die die gute Serie im Stadion am Zoo verteidigen will. Auch im eigenen Interesse. Die Jungs wollen sich zeigen.“ Und das 2:4 in Düsseldorf sowie das 1:6 aus dem Hinspiel vergessen machen.

Der WSV, der Verteidiger Philipp Hanke (28) vom Südwest-Regionalligisten TSV Steinbach als dritten Neuzugang verpflichtet hat, bekommt es mit dem BVB II am 5. Juni im Stadion zu tun. Es ist der letzte Spieltag der kuriosen Saison.