Fußball-Regionalliga WSV: "Kampfansage" und 500 Freikarten weniger

Wuppertal · Wenn der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV am kommenden Samstag (21. Oktober 2017) im traditionsreichen Stadion Rote Erde bei der Zweitvertretung von Borussia Dortmund aufläuft, dann ist es ein echtes Verfolgerduell.

Niklas Heidemann spielt bislang eine starke Saison.

Foto: Dirk Freund

Der Tabellenvierte empfängt den Ligadritten. "Das ist eine echte Aufgabe bei einer Topmannschaft", weiß Fußballvorstand Manuel Bölstler.

Und ein Gratmesser zugleich. Ist die Mannschaft wirklich schon so weit, im Konzert der (finanziell) Großen mitzumischen? Die Ankündigung, den Lizenzantrag zu stellen, überrascht nicht. Zumal es im ersten Schritt, der bis zum 31. Oktober erfolgen muss, zunächst um inhaltliche und strukturelle Fragen geht. Erst im Frühjahr folgen die wirtschaftlichen Aspekte. "Wir wollen an den Verfahren teilnehmen", bekräftigt Vorstandssprecher Lothar Stücker. "Alles andere wäre der Öffentlichkeit auch gar nicht zu vermitteln. Es wäre der falsche Ansatz und ein falsches Zeichen. Es ist eine Kampfansage. Jetzt muss gezeigt werden, was drin ist. Was will Wuppertal und was wollen die Fans? Jetzt gilt die Unterstützung der Wuppertaler Wirtschaft, Kauf der noch 600 Trikots und Präsenz im Stadion!"

Dass der Kader momentan nur 21 statt der eigentlich angestrebten 24 Spieler umfasst, sieht Bölstler nicht als Nachteil: "Auch damit kann man eine Saison bestreiten. Der Kader ist qualitativ ausgeglichen, die Reservisten machen Druck. Wir haben uns weiterentwickelt und können in einer Partie problemlos das System umstellen. Und wir haben ja auch noch gute U19-Spieler. Deshalb können wir selbst Ausfälle wie die von Kevin Hagemann und Silvio Pagano auffangen. Ich bin sehr zufrieden. Wir liegen weit über unseren Möglichkeiten."

Doch — warum kamen auch zum Derby gegen Düsseldorf nur 2.160 Zuschauer, und das bei bestem Wetter? "Die Erklärung ist einfach", so Stücker. "In der vergangenen Saison sind pro Partie bis zu 500 Freikarten herausgegangen. Das haben wir zurückgefahren. Und wir haben nun die Eintrittskontrollen verschärft. Die Zahlen sind nun echt und realistisch. Dass der Caterer die Preise unabgestimmt erhöht und ein Bier auf einmal 25 Prozent mehr kostet, ist natürlich nicht in unserem Sinne. Wir bekommen davon nicht einen Cent, aber die Fans sind verärgert. Da wird es noch ein Gespräch geben."

Und weiter: "Die Spiele gegen Uerdingen und Essen stehen ja noch an. Wenn gegen RWE zum Beispiel 10.000 oder 11.000 Zuschauer kommen, sind wir absolut im Plan."