Fußball-Regionalliga: Derby-Jubel beim WSV Vollmershausens Tabellen-Blick
Wuppertal / Essen · Der Blick auf die Regionalliga-Tabelle? "Na klar interessiert der mich, da schaue ich jede Woche fünfmal drauf", sagt Stefan Vollmerhausen, Trainer des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV. "Dass einen das nicht interessiert, das ist doch eine Floskel.
Ich freue mich über unsere vier Punkte und Platz drei. Das ist eine schöne Momentaufnahme. Mehr aber auch nicht."
Keine Frage, man merkte der Führungsetage nach dem 3:1-Derbysieg in Essen genau an, wie sehr die Kritik nach dem Auftakt-Unentschieden gegen den Bonner SC (1:1) geschmerzt hatte. Weniger wegen des doppelten Punktverlustes, auch nicht wegen des späten Gegentreffers. Vielmehr kämpfen die Verantwortlichen mit einer Erwartungshaltung, die sich nicht im Einklang mit dem Etat befindet. Ganz viele andere Clubs hätten mehr Geld zur Verfügung, betont Fußballvorstand Manuel Bölstler. Und deshalb sei es eben nicht selbstverständlich, eine gute Mannschaft wie Bonn mal eben aus dem Stadion zu fegen.
Umso größer war die Erleichterung, die Negativserie gegen RW Essen durchbrochen zu haben, zumal Vorfeld nur sieben Prozent der Tippspiel-Teilnehmer beim Amateurfußball-Portal FuPa auf einen Auswärtssieg gesetzt hatten. "Es freut mich ganz besonders für unsere Fans. Wir waren ja schon im Pokal nah dran. Diesmal waren wir von der ersten Minute präsent und haben uns auch nicht durch den frühen Gegentreffer aus der Bahn werden lassen", lobte Vollmerhausen.
Der 44-Jährige versteht die Diskussionen um die Aufstellungen nicht: "Wir haben uns in der Tiefe und Breite verstärkt. Heute waren Gaetano Manno, Dennis Dowidat, Pierre Becken und Davide Leikauf mal draußen. Vielleicht sollte man dem Trainerteam, dass die Spieler sieben- bis achtmal in der Woche auf dem Platz sieht und auch die Gegner intensiv analysiert, auch einfach mal vertrauen. Mit Blick auf die Trainingsleistung würde ich wieder so aufstellen wie gegen Bonn", bekräftigt Vollmerhausen, der mit Steinmetz (Bonn) und Leikauf (Essen) jeweils zwei Torschützen einwechselte.
Viel Zeit, den Sieg in Essen zu genießen, hat der WSV indes nicht. Bereits am Mittwoch (9. August 2017) um 19.30 Uhr ist er in der ersten Runde des Niederrheinpokals beim Landesligisten Arminia Klosterhardt gefordert. "Das wird auf Kunstrasen keine leichte Aufgabe. Aber wir wollen unbedingt weiterkommen und in 90 Minuten gewinnen", legt sich der Coach fest. "Natürlich wird es die eine oder andere Änderung geben, deshalb haben wir auch einen großen Kader, aber keine B-Elf. Die haben wir sowieso nicht."
Samstag (14 Uhr, Stadion am Zoo) folgt dann das Heimspiel gegen den Aufsteiger und Tabellenletzten FC Wegberg-Beeck. Eine Pflichtaufgabe? "Da gucke ich momentan noch überhaupt nicht drauf. Jetzt haben wir erst einmal den Pokal vor uns", lautet Vollmerhausens klare Ansage.