Fußball: Reaktionen auf WSV-Sieg in Essen Bölstler: "Wissen das einzuordnen"
Wuppertal / Essen · Zufriedenheit ja, Euphorie nein — so lässt sich die Stimmungslage beim Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV nach dem 3:1-Derbysieg am Sonntag (6. August 2017) bei Rot-Weiß Essen beschreiben.
"Wir freuen uns natürlich alle riesig über den Sieg, aber das sind Momentaufnahmen. Hätten wir in Essen verloren, hätten viele schon wieder von einem Fehlstart gesprochen und alles hinterfragt", sagte etwa Fußballvorstand Manuel Bölstler.
Der Ex-Profi nutzte den Triumph, auf das Wesentliche aufmerksam zu machen. "Nun haben wir gewonnen und alle sind erst mal glücklich. Man sollte nie vergessen, mit was für Möglichkeiten wir und mit was andere Vereine arbeiten. Stevie und ich wissen das alles einzuordnen", so der 34-Jährige mit Blick auf den Etat, der aufgrund fehlender Großsponsoren wesentlich geringer ist als der der Aufstiegskandidaten.
Und deshalb, so der 34-Jährige, gebe es nur einen Weg: "Die Mannschaft und das Team um die Mannschaft herum arbeiten mit einer wahnsinnig hohen Schlagzahl, jeder tut alles für den Erfolg, alles wird hinten angestellt. Stevie und ich sind jetzt seit etwas über zwei Jahren dabei. In dieser Zeit haben wir viele Dinge geändert und nach vorne entwickelt, trotzdem braucht alles seine Zeit und wir werden unsere Linie treu bleiben. Einen Schritt nach dem anderen. .." Ohnehin: "Man sollte aufhören, immer nur alles schwarz oder weiß zu sehen. Es gibt auch eine Grauzone." Ohnehin, hatten Bölstler und Trainer Stefan Vollmerhausen immer wieder betont, sei das 1:1 gegen Bonn kein Fehlstart in einer gegen Liga gewesen.
Das sieht auch Innenverteidiger Gino Windmüller, der zu Saisonbeginn aus Essen nach Wuppertal gewechselt war, so: "Es war ein ganz wichtiges Spiel, schließlich ging es um Punkte. Aber wir müssen den Sieg bei RWE entsprechend einordnen. Wir haben nun zwei Pflichtaufgaben vor uns (Mittwoch im Pokal bei Arminia Klosterhardt, Samstag in der Regionalliga gegen Aufsteiger FC Wegberg-Beeck). Dann sehen wir, ob wir es verstanden haben, dass man in jeder Partie 100 Prozent geben muss."
Die Freude sei aber groß: "Es war eine Superstimmung, danke an die Fans! Wir haben uns trotz des Rückstandes nach fünf Minuten nicht aus der Ruhe bringen lassen." Wie waren die Reaktionen der ehemaligen Teamkollegen von RWE: "Natürlich habe ich hinterher mit einigen gesprochen, alles war freundschaftlich." Gratulationen inklusive.