Handball-Bundesliga: Dienstag gegen Berlin BHC will die Füchse in Bewegung bringen
Wuppertal / Düsseldorf · Ungewöhnlich ist der Anwurftag für die Partie des Handball-Bundesligisten Bergischen HC gegen die Füchse Berlin. Am Dienstag (3. März 2020) um 19 Uhr sind die Hauptstädter zu Gast im Düsseldorfer ISS Dome. Durch die Englische Woche, die fast alle Bundesliga-Teams in dieser Woche absolvieren müssen, treten die Löwen zwei Mal binnen 48 Stunden an. Am Donnerstag (5. März) geht es zum HC Erlangen, danach hat die Mannschaft 14 Tage spielfrei.
Bei den Füchsen Berlin ging es zuletzt etwas unruhig zu. Schon die 25:30-Niederlage bei GWD Minden war aus Sicht der Hauptstädter enttäuschend, doch nach dem 30:32 zu Hause gegen Schlusslicht HSG Nordhorn-Lingen reagierten die Verantwortlichen. Trainer Velimir Petkovic, der sowieso im Sommer von Jaron Siewert abgelöst worden wäre, wurde beurlaubt und mit sofortiger Wirkung durch Michael Roth ersetzt. Der ehemalige Coach der MT Melsungen feierte am Sonntag im EHF-Cup gegen Logrono La Rioja seinen Einstand mit einem 33:26-Erfolg.
In der Bundesliga liegen die Füchse immer noch auf Rang vier, haben den Anschluss an die Spitze aber ein wenig verloren. Ob die Mannschaft im ISS Dome besonders motiviert sein wird? "Geholfen hat es uns wohl nicht, dass Berlin gegen Nordhorn verloren hat", meint BHC-Coach Sebastian Hinze, der sich trotzdem Chancen auf die ersten BHC-Punkte in Düsseldorf ausrechnet. Dazu müssten die Löwen allerdings besser abschließen als zuletzt bei der MT Melsungen. „Die Leistung war ordentlich, wir hatten auch sehr gute Chancen“, findet Hinze auch nach der Analyse. „Aber wir haben einfach nicht effizient genug abgeschlossen. Das ist ärgerlich, weil wir die ganze Zeit dran waren und mehrere Male die Chance hatten, das Spiel noch zu drehen.“
Schlusslicht Nordhorn hatte beim Sensationssieg eine herausragende Abschlussquote mit 14 Toren von Robert Weber. Die Berliner Torhüter, Malte Ziemer und Silvio Heinevetter, kamen lediglich an vier Bälle ran. „Bei uns muss natürlich viel klappen“, weiß Hinze. „Wir müssen die Abwehr in Bewegung bringen.“ Die sieht der Trainer als eines der Berliner Prunkstücke. Im Zentrum stehen in der Regel Jakov Gojun, Marko Kopljar oder Neuzugang Dainis Kristopans.
Den Weltklasse-Handballer verpflichteten die Füchse vor ein paar Wochen von Vardar Skopje bis zum Ende der Saison. Danach wechselt der 2,15 Meter große Linkshänder zu Paris Saint-Germain. Der Lette zählt zu den gefährlichsten Spielern der Welt und ist "unheimlich schwer zu verteidigen", wie Hinze es beschreibt. "Da müssen wir uns etwas einfallen lassen."
Optionen hat der Trainer. Erstmals seit vielen Wochen stehen dem 40-Jährigen wieder mehr als die auf dem Protokoll erlaubten 16 Spieler zur Verfügung. Die verletzten Maciej Majdzinski und Daniel Fontaine fallen zwar noch aus, doch Leos Petrovsky stand nach auskurierter Schambeinentzündung in Melsungen schon wieder auf der Platte. Damit darf sich Hinze aus einem 17-köpfigen Spielerpool bedienen.
Die Berliner verfügen zwar über einen herausragenden Kader, haben aber Verletzungspech. Spielmacher Simon Ernst hat sich im Hinspiel gegen den BHC den dritten Kreuzbandriss seiner Laufbahn zugezogen. Mit Fabian Wiede und Paul Drux fehlen voraussichtlich zwei weitere Nationalspieler. Dazu sind Mattias Zachrisson und Torhüter Dejan Milosavljev außer Gefecht gesetzt.
Für Kurzentschlossene sind Tickets für die Partie an der Abendkasse des ISS Dome erhältlich.