2. Handball-Bundesliga: 27:27 in Solingen TVB gab Derby-Sieg noch aus der Hand
Wuppertal · Ein Krimi war in der 2. Handball-Bundesliga das Abstiegsderby zwischen dem HSV Solingen-Gräfrath und dem TVB Wuppertal. Beim 27:27 (13:13) erwiesen sich Gastgeberinnen aus der Klingenstadt in den Schlussminuten als sattelfester.
Fünf Minuten vor dem Ende hatten die Langerfelderinnen beim zuletzt im Aufwind befindlichen bergischen Nachbarn HSV Gräfrath noch mit vier Toren geführt, mussten sich am Ende aber mit nur einem Punkt begnügen. Der könnte allerdings im Abstiegskampf der 2. Handball-Bundesliga noch wichtig werden. „Da wollten wir wieder einmal zu schnell zu viel, anstatt mit Ruhe bis zur Torchance zu spielen“, sagte ein sichtlich verärgerter Co-Trainer Rainer Adams nach Spielende.
So sahen es auch die meisten der gut 150 mitgereisten TVB-Fans. Immerhin war es der erste Teilerfolg im neuen Jahr und der erste Punkt unter dem Interimstrainer-Gespann Nückel/ A dams. Genau diesen Punkt hat der TVB nun wieder Vorsprung auf die Abstiegsränge. Beiden Teams war über die kompletten 60 Minuten anzumerken, wie viel auf dem Spiel stand. Beide konnten ihre Nervosität nur zeitweise ablegen. Vor allem im ersten Durchgang sahen die Zuschauer in der mit 500 Zuschauern gut gefüllten Klingenhalle ein zerfahrenes Handballspiel mit reichlich Fehlern auf beiden Seiten. Mitte der Spielhälfte konnte sich der HSV jedoch besser sortieren und ging in der 20. Spielminute sogar mit 10:7 in Führung. Doch der TVB egalisierte zum Ende der ersten Hälfte auf 13:13.
Nach der Pause hatten die Handballgirls ihre stärkste Phase und holten bis zur 50. Spielminute einen Vier-Tore-Vorsprung heraus, wobei mit ein wenig besserer Konzentration sogar noch mehr möglich gewesen wäre. Alles sah nun nach dem ersten Sieg im Jahr 2020 aus. Doch daraus wurde nichts: Fünf Minuten vor Spielende bekamen die Wuppertalerinnen plötzlich die „Flatter“ - 20 Sekunden vor dem Abpfiff brachte Nathalie Adeberg die Handballgirls per Siebenmeter noch einmal in Führung. Doch Solingen brachte in den Schlusssekunden eine siebte Feldspielerin und provozierte in letzter Sekunde einen Siebenmeter, den die Gastgeberinnen zum Ausgleich nutzten.
Eine alles in allem gerechte Punkteteilung, wobei die Gastgeberinnen das Remis wie einen Sieg feierten. Beim Blick auf die Tabelle wird jedoch rasch deutlich, dass der eine Punkt wohl eher für den TVB Wuppertal noch wichtig werden könnte. Am kommenden Samstag (22. Februar) gastiert Beyeröhde um 17 Uhr beim Tabellendritten BSV Sachsen Zwickau.