Handball-BL: Donnerstag in Hamburg BHC schielt auf den Nichtabstiegsplatz

Wuppertal · Nach den Siegen in Balingen und gegen Erlangen ist die Stimmung im Lager des Handball-Bundesligisten Bergischen HC hervorragend. Die Trendwende hat nicht nur Euphorie entfacht, auch die Faktenlage ist nicht mehr ganz so ernüchternd. Zwar stehen die Löwen weiter auf einem Abstiegsplatz, doch mit etwas Glück könnten sie den am Donnerstagabend (2. Mai 2024) verlassen. Dafür ist ein Erfolg beim HSV Hamburg (19 Uhr, Sporthalle Hamburg) nötig.

Der BHC will die Jubelwochen in Hamburg fortsetzen.

Foto: Christoph Petersen

„Wir sind in der komfortablen Situation, nicht rumrechnen zu müssen“, sagt Sportkoordinator Fabian Gutbrod. „Wir müssen bis zum Saisonende so viele Punkte wie möglich holen und schauen dann, was wir dafür bekommen.“ Gegen Balingen und Erlangen sei das in einer überragenden Art und Weise gelungen, so dass der 35-Jährige überzeugt ist: „Die Mannschaft wird dieselbe Gangart auch in den nächsten Spielen an Tag legen.“

Um schon am Donnerstag auf den 16. Platz, also einen Nicht-Abstiegsplatz vorzurücken, müsste der HC Erlangen zunächst am Mittwochabend gegen die MT Melsungen verlieren. Gewinnt der BHC dann in Hamburg und holt im Vergleich zum HCE auch noch sechs Tore auf, hätte er das rettende Ufer für den Moment erreicht. So oder so: Abgerechnet wird erst am frühen Abend des 2. Juni, wenn der letzte Spieltag der HBL absolviert ist.

„Wir denken von Spiel zu Spiel“, möchte Arnor Gunnarsson von etwaigen Szenarien derzeit ohnehin noch nichts wissen. Der Trainer, der mit Markus Pütz und Gutbrod für den Rest der Saison die sportliche Verantwortung trägt, hat nur eins im Kopf: Er möchte beim HSV Hamburg den dritten BHC-Sieg in Folge feiern.

Vor den Hanseaten ist er gewarnt. Sieben Mal in Folge war das Team von Coach Torsten Jansen ungeschlagen geblieben, gewann während dieser Phase in Hannover und gegen die MT Melsungen. Zudem holte es gegen den THW Kiel einen Punkt. Vorigen Sonntag allerdings riss die Serie mit einer deutlichen 26:35-Niederlage beim TVB Stuttgart.

„Hamburg spielt eine offensive 6:0-Variante, bei der die Halbverteidiger herauskommen und ab und zu auch die Innenverteidiger hoch stehen“, sagt Gunnarsson. „Da müssen wir den Ball gut fliegen lassen und unsere Breite nutzen.“ Zu den Schlüsselspielern gehören die Spielmacher Dani Baijens und Leif Tissier. „Zoran Ilic ist ein guter Fernwurfschütze, in der Abwehr gehört Azat Valiullin zu den wichtigsten Spielern. Und dann ist da eben Jogi im Tor.“ Johannes Bitter ist auch mit 41 Jahren nach wie vor ein Schlussmann, der an guten Tagen jeden Gegner zum Verzweifeln bringen kann.

Grundsätzlich gilt für den BHC, wie schon in den vergangenen beiden Partien die eigene Stärke aufs Feld zu bringen: „Wir brauchen ein gutes Abwehr-Torhüter-Paket und dann natürlich auch Tempo nach vorne. Es hilft uns sehr, wenn wir einfache Tore machen“, betont Gunnarsson, der voraussichtlich auf denselben Kader zurückgreifen kann, der am Sonntag Erlangen geschlagen hat. Demnach fehlen nur die beiden Langzeitverletzten Elias Scholtes und Tom Kare Nikolaisen.

Aron Seesing hat sein Comeback hingegen gut überstanden. Der Kreisläufer war aufgrund einer Schulter-OP fünf Monate ausgefallen. Fabian Gutbrod: „Es freut mich für ihn, dass die lange Leidenszeit beendet ist. Er wird mit Sicherheit in den letzten Spielen noch ein Faktor werden.“