Handball-BL: 29:30 (14:14) gegen Leipzig BHC-Motor stotterte in der kalten Uni-Halle

Wuppertal · In der Handball-Bundesliga hat der Bergische HC am Sonntagnachmittag (14. Februar 2021) das Heimspiel gegen den SC DHfK Leipzig mit 29:30 (14:14) verloren. Beim ersten Auftritt in der Wuppertaler Uni-Halle seit Ende 2019 zeigte das Team von Trainer Sebastian Hinze defensiv eine durchwachsene Leistung.

Nationalspieler Lukas Stutzke im Anflug.

Foto: Dirk Freund

Der BHC legte einen furiosen Start hin und lag nach fünf Minuten 3:0 vorn. Dann allerdings waren die Ostdeutschen nun in der kaum geheizten Uni-Halle angekommen. Innerhalb weniger Minuten verkürzten sie auf 3:4 (8.). Damit nicht genug: In der 10. Minute gelang dem Tabellennachbarn der 4:4-Ausgleich. Der BHC war nun von der Rolle und fing sich durch Nationalspieler Philipp Weber auch noch das 4:5 (10.). Lukas Stutzke, ebenfalls WM-Teilnehmer, beendete den Abwärtstrend zunächst einmal mit dem 5:5 (11.).

Doch wirklich in Fahrt kam der BHC nicht. Im Gegenteil: Als Lukas Binder auf 7:5 für die Sachsen erhöhte, nahm BHC-Trainer Sebastian Hinze die erste Auszeit. In der Folgezeit rannte sein Team dem knappen Rückstand hinterher. Leipzig legte zwei Tore vor, der BHC kam auf einen Treffer heran, obwohl Tom Kare Nikolaisen und Lukas Stutzke zwischenzeitlich jeweils zwei Minuten herunter mussten. Nach einer Parade von Torwart Christopher Rudeck gegen Gregor Remke (22.) stellte Vize-Weltmeister Max Darj auf 11:11 (23.). Nun wackelten die Gäste etwas. Nikolaisen nutzte das zum 12:11 (25.) aus. Logischerweise nahm nun Leipzig eine Auszeit (26.). Es blieb das im Vorfeld erwartete enge Match. Kapitän Fabian Gutbrod traf zum 14:13 (29.). Leipzig glich vier Sekunden vor der Pausensirene zum 14:14 aus. Der BHC zeigte in den ersten 30 Minuten  ein gutes Abwehr-und Rückzugsverhalten, tat sich offensiv aber schwerer als in Minden.

Nach dem Wechsel brachte Maciej Gebala die Sachsen zunächst wieder nach vorn – 14:15 (31.). Tomas Babak warf das 17:17 (34.). Nikolaisen bekam erneut eine Zwei-Minuten-Strafe aufgebrummt. Dennoch bejubelte Csaba Szücs das 18:17 (37.). Keine der beiden Mannschaften schaffte es, sich abzusetzen. Der BHC geriet durch Marko Mamic in Rückstand – 18:19 (40.). Torwart Tomas Mrkva verhinderte einen weiteren Treffer, Arnor Gunnasson glich aus – 19:19 (41.). David Schmidt netzte zum 20:19 ein (43.). Die Defensive stand bis dato weiter sicher. Und vorne stellte Gunnarsson auf 21:19 (45.).

Weil es offensiv aber hakte, egalisierten die Gäste zum 21:21 (46.). Es war eine Partie der vielen vergebenen Chancen. David Schmidt kassierte in der 49. Minute eine Zwei-Minuten-Strafe. Dennoch hätte der BHC in Unterzahl wieder in Führung gehen können. Doch auch Leipzig unterlief ein technischer Fehler. Dann aber das 20:21 durch Patrick Wiesmach (51.). Hinze versuchte umzustellen, doch Mamic schaffte das 24:22 für Leipzig (52.). Der BHC rannte nun wieder dem Rückstand hinterher. Schmidt verursachte einen Siebenmeter und eine Zeitstrafe – 24:26 (54.). Die Offensive der Sachsen lief inzwischen heißer. Gutbrod weckte mit dem 27:28 und dem 28:29 jedoch wieder Hoffnungen (57./58.). Sebastian Damm traf zum 29:30 (59.). Leipzig scheiterte, Hinze nahm 32 Sekunden vor dem Ende die Auszeit. Schmidt und Arnesson kamen aber nicht mehr durch. Die Punkte verließen Wuppertal.

Sebastian Hinze (BHC-Trainer): „Glückwunsch zum Sieg. Die erste Halbzeit war extrem wellenförmig und in der zweiten Halbzeit auch. Jede Mannschaft hatte immer eine gute Phase, dann kam die andere Mannschaft wieder auf. In Halbzeit Zwei haben wir zu viele Fehler in unserem eigenen Spiel. Wenn wir es geschafft haben in der Abwehr gut zu stehen, haben wir zu viele Fehler um das Spiel endgültig auf unsere Seite zu ziehen aufgrund der technischen Fehler im Tempospiel und den Anspielen an den Kreis. Wir mussten mehr daraus machen – die Situationen hatten wir. Leipzig verteidigt es gut, nimmt uns viele Bälle weg. Die Wurfauswahl und Wurfqualität fand ich in Ordnung, das Deckungsverhalten war gut und Mrkva macht es mit den Paraden von Außen gut – so wollten wir es. Es liegt sicherlich an unseren eigenen Fehlern, aber die Leistung von Leipzig war auch wie erwartet extrem stabil.“

André Haber (Trainer Leipzig): „Wir freuen uns, dass wir hier gewonnen haben. Der BHC hat eine Mannschaft, die über ein gutes Gesamtkonzept verfügt, was wir in den Spielen im Dezember gesehen und uns angeschaut haben – zuletzt gegen Minden. Die Vorbereitung war etwas schwierig, weil es das erste Spiel im Jahr war und wir gut 50 Tage nicht zusammen als Mannschaft auf der Platte standen. Umso zufriedener bin ich, dass wir heute 30 Tore werfen konnten. Dies hat uns in der Angriffsleistung sehr geholfen. Ich bin über die zwei Punkte sehr glücklich. Es war ein dramatisches Finale mit dem Quäntchen mehr auf unserer Seite. Ich wünsche Sebastian und dem BHC alles Gute für die nächsten Aufgaben.“

Jörg Föste (BHC-Geschäftsführer): „Jeden aus unserem Lager wurmt diese Niederlage ungeheuer, weil sie unnötig war. Viele leichte Ballverluste im Aufbauspiel, Pech mit drei Holztreffern und mit dem einen oder anderen Pfiff. Nach Wetzlar, Berlin, Melsungen und den Rhein-Neckar Löwen ist das nun das nächste denkbar knappste Resultat gegen uns. Das schmerzt.“

Auch die nächsten drei Partien sind Heimspiele in der Uni-Halle – gegen HBW Balingen-Weilstetten (21. Februar, 16 Uhr), den TBV Lemgo-Lippe (28. Februar, 16 Uhr) und den TSV Hannover-Burgdorf (6. März, 18:30 Uhr).

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