Handball-BL: Sonntag ab 16:30 Uhr Der Bock, der Rückenwind und das offene BHC-Visier
Wuppertal · Der 25:21-Sieg bei HBW Balingen-Weilstetten hat die Stimmung im Lager des Handball-Bundesligisten Bergischer HC spürbar verbessert. Nun will das Team am Sonntag (28. April 2024) gegen den HC Erlangen nachlegen. Anwurf ist um 16:30 Uhr in der Wuppertaler Uni-Halle.
„Es war eine unfassbare Belastung für den Köpf, mehr als vier Monate kein Spiel zu gewinnen“, sagt Markus Pütz aus dem neuen BHC-Trainerteam. Durch den Erfolg ist die Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt noch etwas größer geworden. Und sie kann am Sonntag noch einen echten Schub bekommen. Zu Gast ist schließlich die Mannschaft, mit der die Löwen sich einen Kampf um den rettenden 16. Platz liefern: Erlangen.
Drei Wochen ist es her, da war das Match gegen den ThSV Eisenach das Spiel der Spiele für den BHC. Nach der 27:30-Niederlage war der Abstand zum weiterhin euphorisch aufspielenden Aufsteiger auf fünf Punkte angewachsen. Inzwischen hat der HC Erlangen fünf Mal in Folge verloren, ist auf Rang 16 durchgereicht worden und plötzlich in Reichweite des auf Platz 17 rangierenden BHC. Gewinnen die Löwen das zweite Spiel der Spiele am Sonntag, rücken sie auf zwei Punkte an Erlangen heran.
„Wir haben die Hoffnung, dass wir mit dem Sieg in Balingen den Bock umgestoßen haben“, sagt Pütz. „Wir treten mit Rückenwind gegen Erlangen an – es wird ein Kampf mit offenem Visier, den wir unbedingt für uns entscheiden wollen.“ Der Druck ist bei den Bergischen hoch, doch sie sind daran gewohnt. Für Erlangen ist die Situation im Abstiegskampf eine neue. „Wenn sie bei uns verlieren, wird es enger. Wir setzen alles daran, den Druck zu maximieren, und freuen uns richtig auf diese Aufgabe.“
Das sei auch in der Trainingshalle spürbar. Bei den Spielern herrsche ein Mix aus guter Laune und Konzentration auf das so wichtige Match. „Ich habe ein gutes Gefühl. Man merkt, dass die Mannschaft zusammenrückt“, beschreibt Pütz seine Eindrücke. Auch angeschlagene Spieler seien dabei, brächten sich ins Tagesgeschäft ein. Es herrsche Aufbruchstimmung.
Ob das bei den Erlangern auch so ist? Die Situation bei den Oberfranken hat sich unter der Woche noch einmal geändert. Trainer Hartmut Mayerhoffer wurde freigestellt, sein bisheriger „Co“ Johannes Sellin übernimmt bis zum Saisonende. In Wuppertal soll offenbar nun ein Befreiungsschlag gelingen.
Wenn es nach dem Willen des BHC-Trainertrios Pütz, Arnor Gunnarsson und Fabian Gutbrod geht, wird es dazu natürlich nicht kommen. Pütz: „Wir bereiten uns auf eine kompromisslose Deckung vor und rechnen mit Nico Büdel im Angriff.“ Der Spielmacher war voriges Wochenende nach überstandener Verletzung erstmals wieder mit dabei. Innenblockspieler und Kreisläufer Sebastian Firnhaber fehlt mit einem Kreuzbandriss aber weiterhin.
Im BHC-Kader sollte es zumindest eine Option mehr geben. Aron Seesing hat gut trainiert und dürfte nach fünf Monaten verletzungsbedingter Pause am Sonntag seine Rückkehr feiern. Davon abgesehen vertraut das Trainerteam der recht dünn besetzten Mannschaft, die es auch in Balingen hinbekommen hat.
„Wir hoffen auch ganz stark auf eine volle Halle. Vielleicht schaffen wir es sogar, einige Pessimisten, die es nach zwölf Niederlagen in Serie natürlich gegeben hat, wieder für uns zu begeistern. Wir brauchen die Unterstützung“, betont Pütz. „Das haben wir sogar in Balingen gemerkt. Da war ein kleiner BHC-Tross dabei. Und auch der hat uns ganz viel gegeben.“