Handball-Bundesliga: Sonntag ab 16 Uhr Liveticker: HSG Nordhorn - BHC

Wuppertal / Solingen · Torhüter Tomas Mrkva vom Handball-Bundesligisten Bergischer HC lobt das gute Kollektiv. Er selbst hat allerdings großen Anteil am gelungenen Saison-Start. Am Sonntag (11. Oktober 2020) tritt er mit seinem Team um 16 Uhr bei der HSG Nordhorn an.

BHC-Keeper Tomas Mrkva vernagelte in den ersten beiden Saisonspielen seinen Kasten.

Foto: Dirk Freund

Nicht nur Yannick Fraatz hatte sich auf Zuschauer gefreut, alle Spieler des Bergischen HC hätten die bis zum vergangenen Dienstag Vormittag noch erlaubten 950 Besucher in der Solinger Klingenhalle nur zu gerne begrüßt. So aber konnten sie sich nach dem 29:25 (15:14) über den HC Erlangen lediglich vor den 60 ehrenamtlichen Helfern des Vereins zum Jubeln aufstellen. Diese hatten mit Trommeln immerhin für derart Krach gesorgt, dass ein wenig Heimspiel-Atmosphäre aufkam. „Die Helfer waren phänomenal, ein dickes Dankeschön an sie für ihre tolle Unterstützung", sagte Tomas Mrkva. 

Der Torhüter hatte mit etlichen Paraden - die Gelehrten streiten sich noch, ob 13 oder 14 - einen großen Anteil am Erfolg über die gegenüber der vergangenen Saison verbessert aufgestellten Franken. „Eine eigene gute Leistung ist natürlich immer schön. Aber ein Sieg ist stets das Ergebnis aus dem Gesamtpaket von Torwart, Abwehr und Angriff", meinte der Tscheche.

Als der BHC gegen Erlangen in der 53. Minute mit sieben Treffern Vorsprung führte (26:19), da hatte ihn dieses Gesamtpaket in der Blitztabelle auf Platz drei sowie sogar vor Kiel und Flensburg gebracht. Mit der Schlusssirene war er dann zwar wieder hinter die beiden Schwergewichte zurückgefallen, sein Saison-Start mit 4:0 Punkten und Rang fünf jedoch perfekt geglückt. „Das ist das Ergebnis eines guten taktischen Plans vom Trainer sowie von 60 Minuten harter Arbeit unsererseits. Alle Dinge, die wir uns vorgenommen hatten, haben wir zu 150 Prozent umgesetzt. Wir wussten, dass Erlangen stark ist. Aber mit Engagement und Leidenschaft klappt das", erklärte Mrkva im Telefonat mit der Rundschau.

Es liegt einfach im Charakter der Tschechen, sich nicht in den Vordergrund zu drängen und Mrkva hat ja auch Recht, dass für einen Erfolg nie ein einzelner allein verantwortlich zeichnen kann. Dennoch - der 31-Jährige aus dem ganz im Osten unweit der Grenze zu Polen gelegenen Havirov war auch schon in Magdeburg nicht unerheblich am 31:27-Coup beteiligt. In der Bördelandhalle gelangen ihm zwölf Paraden. Trainer Hinze bescheinigte Mrkva am Mittwoch Abend eine überragende Individualleistung.

Bei 38 Saison-Spielen müssen allein schon aus Gründen der besonders für einen Torhüter wichtigen mentalen Frische Pausen her, aktuell aber scheint Mrkva gegenüber Christopher Rudeck die Nase schon ein kleines Stück weit vorn zu haben. Auch wenn sich Rudeck in der Vorbereitung mit einer leichten Geschichte am Fuß herumplagte, so sind die 109:19 von 120 möglichen Minuten Einsatzzeit ein Indiz dafür. Sein Plus könnte die mit 2,03m sowie 112 Kilo imposante Erscheinung sein, Mrkva aber sieht Rudeck auf Augenhöhe. „Wir halten unterschiedlich und so haben es die Gegner schwer, sich auf uns einzustellen."

Am Sonntag spielt der BHC ab 16 Uhr in der Emslandhalle Lingen bei der HSG Nordhorn. Die Grafschafter sind nur durch den Abbruch der vergangenen Saison vom Abstieg verschont geblieben. Zumal vor leeren Rängen geht der BHC als Favorit auf die Platte, Mrkva allerdings will nicht vorschnell von einem Start mit 6:0 Punkten sprechen. „Jeder Gegner ist gefährlich, wir sind gewarnt. Schließlich ist Nordhorn beim 20:25 gegen Berlin nur am Torwart gescheitert." Nun, das könnte sich gegen den BHC ja durchaus wiederholen ...