Handball-Bundesliga: Sonntag in Nordhorn BHC-Coach Hinze und das Sahnehäubchen
Wuppertal · Am Mittwoch hatte der Handball-Bundesligist Bergischer HC ohne Fans überzeugend mit 29:25 gegen den HC Erlangen in der Solinger Klingenhalle gewonnen. Am Sonntag (16 Uhr) wird in der Emsland-Arena in Lingen ebenfalls nicht mehr los sein.
Auch das Duell der HSG Nordhorn-Lingen gegen die Löwen muss als reines Medienevent ausgetragen werden - der Inzidenzwert im Emsland ist zu hoch. Gewarnt sind die Bergischen vor den Gastgebern dennoch. Zwar verloren die Nordhorner ihre ersten beiden Spiele gegen die hoch favorisierten Teams aus Berlin und Flensburg, doch besonders beim 20:25 gegen die Hauptstädter hielt die Truppe lange mit und schnupperte an der Überraschung. „Das Spiel war überragend geführt“, findet BHC-Trainer Sebastian Hinze. „Die HSG hatte eine sehr, sehr aggressive Deckung und war im Tempospiel über Pavel Mickal und Robert Weber erfolgreich.“
Deshalb erwartet der Coach keine einfache Aufgabe: „Mit Dominik Kalafut hat die Mannschaft auch einen sehr starken Kreisläufer für den Angriff. Er ist sehr unangenehm zu verteidigen. Dazu kommen zwei sehr gute Torhüter für die Bundesliga.“ Gemeint sind Björn Buhrmester und Bart Ravensbergen. Wie stark die HSG in dieser Saison allerdings wirklich ist, kann Hinze kaum einschätzen. „Es war noch nie so schwer wie in diesem Jahr“, erläutert der 41-Jährige. „Das beweisen ja auch viele Ergebnisse an den ersten beiden Spieltagen.“
Daher möchte Hinze die Form seiner eigenen Mannschaft auch nicht überbewerten. „Sicher ist, dass wir die ersten beiden Spiele in Magdeburg und gegen Erlangen verdient gewonnen haben“, sagt er. „Jetzt lege ich den Fokus auf eine seriöse Vorbereitung. Mir ist es letztlich auch egal, ob wir in dem Spiel Favorit sind oder nicht.“ Großes Ziel sei, am Sonntag die bestmögliche Leistung auf das Feld zu bringen. „Darauf müssen wir uns konzentrieren. Den Rest können wir sowieso nicht beeinflussen.“
Zuletzt durften die Löwen mit ihren Vorstellungen zufrieden sein. Der Coach lobte gegen Erlangen eine überragende Abwehrleistung mit einem starken Tomas Mrkva zwischen den Pfosten. „Seine Sechs-Meter-Paraden waren das Sahnehäubchen. Das waren nicht nur Nadelstiche, sondern sie haben uns extrem geholfen.“ Trotzdem gebe es noch Potenzial für Steigerungen. „Im Angriff gibt es schon noch ein paar Dinge, und auch im Tempospiel agieren wir noch nicht immer, wie wir uns das vorstellen.“ Eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Auswärtsspiel in Magdeburg hat der Trainer aber im Unterzahlspiel beobachtet. „Gegen Erlangen kommen wir mit einem Mann weniger fünf Mal zum Abschluss - und treffen jedes Mal. Das war natürlich hervorragend.“
Dass die Bergischen am Sonntag ihren Saisonstart noch weiter verbessern und die Erfolgsserie auf drei Siege in Folge ausbauen möchten, ist selbstverständlich. Bis auf den verletzten Alexander Weck steht Hinze nach aktuellem Stand der komplette Kader zur Verfügung. Zwei Spieler werden also nicht für die Partie am Sonntag nominiert. Hinze: „Entscheiden werde ich das erneut im Abschlusstraining.“ Das findet am Samstag statt. Sonntagvormittag bricht das Team nach Lingen auf.