Fußball-Regionalliga WSV: Kurzer Ärger und der Blick voraus
Wuppertal · Eindeutig war die Gefühlslage von Stephan Küsters nicht, als er am Sonntagnachmittag (23. Januar 2022) das Stadion an der Essener Hafenstraße verließ. Eher eine Mischung aus Enttäuschung und Ärger. Wobei der Ärger etwas überwog. Gleichzeitig schaute der Sportliche Leiter des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV trotz der 1:2-Niederlage im Spitzenspiel bei RWE aber nach vorn.
„Wir waren die ersten 40 Minuten nicht da. Da ist es dann natürlich schwer, etwas zu holen. Essen war nicht besser, wir waren einfach schlechter“, analysierte Küsters die vorangegangenen 95 Minuten. „Im Grunde war es wie im Hinspiel. Wir sind nicht in die Zweikämpfe gegangen, wie man das eigentlich von uns kennt. Und auch das sonst übliche und erfolgreiche gegenseitige Pushen untereinander fehlte. Hinten raus haben wir zwar mehr Druck ausgeübt, aber Essen hatte Konterchancen. Die zweite Halbzeit war ausgeglichen. Aber wegen der ersten haben wir die Niederlage verdient.“
Grundsätzlich, so Küsters, könne es natürlich immer passieren, die Punkte an der Hafenstraße zu lassen. „Aber auf dieser Weise verliere ich ungern. Wir waren gut vorbereitet und wollten anders starten. Wenn man so auftritt wie wir heute, dann kann man nicht gewinnen. Deshalb bin ich enttäuscht“, so der 50-Jährige.
Dass der kurzfristige Ausfall von Innenverteidiger Lion Schweers stark ins Gewicht fiel („Er führt seine Nebenleute bärenstark, das zieht sich nicht ins Mittelfeld“), wollte Küsters nicht gelten lassen: „Man darf nicht alles in einem Spieler festmachen.“ Gleichzeitig sei es aber auch falsch, nun alles hinterfragen zu wollen. Denn auch so spielt der WSV bislang eine gute Saison. Und: „Wir können und wollen schon am Samstag gegen Straelen wieder einen Dreier holen.“
Das Transferfenster ist bis Ende Januar geöffnet. „Fakt ist, dass wir schon in der Hinrunde gegen die Spitzenmannschaften nicht gewonnen haben. Wir halten selbstverständlich die Augen offen und schauen, ob wir noch machen wollen und finanziell auch können“, sagt Küsters. Für die Linksverteidigerposition (Backup von Niklas Heidemann) oder die Innenverteidigung (falls Noah Salau bis zu seiner Rückkehr noch etwas braucht)? „Es gibt ja auch Spieler, die auf beiden Positionen eingesetzt werden können.“
Sagte es und schien durchaus schon wieder angriffslustig. Auch wenn die avisierten 250 Liter Bier des Fanclubs „Wuppertaler Patrioten“ dahingeflossen waren.