Fußball-Regionalliga: 2:1 (1:0) in Bonn WSV legt mit Geschick und Glück nach
Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat seinen Aufwärtstrend fortgesetzt. Die Mannschaft um Kapitän Felix Backszat gewann am Samstagnachmittag (4. September 2021) beim Bonner SC mit 2:1 (1:0). Durch den Erfolg vor 634 Zuschauerinnen und Zuschauer im Sportpark Nord ist der WSV nun Tabellenvierter.
Trainer Björn Mehnert musste neben den langzeitverletzten Christopher Schorch und Joelle Tomczak auch auf Roman Prokoph verzichtet, der vor den Traualter traf. Der Chefcoach vertraute wenig erstaunlich der Formation, die am vergangenen Wochenende in Straelen mit 4:1 gewonnen hatte.
Der WSV übernahm direkt das Kommando und setzte die Bonner unter Druck. Der Gastgeber zog sich weit zurück und lauerte auf Konter. Bis zur 30. Minute hatte Torwart Kevin Birk allerdings kaum etwas zu tun. Dann aber die Führung für die Rot-Blauen nach einem Bilderbuch-Spielzug: Niklas Heidemann schickte links Jannis Kübler, der nach innen flankte. Marco Königs verlängerte, und Kapitän Felix Backszat drückte die Kugel aus fünf Metern unbedrängt ein - 0:1 (31.).
Nur eine Minute später lag der Ball schon wieder im Tor. Wieder schloss Backszat nach einer Hereingabe von links ab, aber diesmal war die Fahne oben – Abseits. Einen Kopfball des Mittelfeldspielers aus acht Metern lenkte Birk gerade noch um den Pfosten (34.). In der 41. Minute verpasste Heidemann mit einem satten Schuss aus zwölf Metern den nächsten Treffer, Kevin Hagemann hatte ihn bedient. Bonn kam in dieser Phase gar nicht mehr zur Geltung. Die Führung des WSV zur Pause war hochverdient.
Bonns Wuppertaler Trainer Björn Joppe wechselte zur zweiten Halbzeit dreimal und stellte das System um. Durchaus erfolgreich: Seine Mannschaft wurde nun deutlich offensiver, auch wenn klare Chancen ausblieben. Mehnert brachte Semir Saric für Jannis Kübler (61.). Eine Minute später fiel der Ausgleich: Nach einer Konter über die rechte Seite schoss Takahara ins lange Eck Der WSV wirkte etwa ratlos. Aber er hatte Glück. Saric wurde im Strafraum gerempelt, Kevin Rodrigues Pires verwandlete den fälligen Foulelfmeter – 1:2 (71.).
Der Treffer beruhigte das Spiel. Mehnert brachte Xhuljo Tabaku für Kevin Pytlik (77.). Tabaku setzte direkt ein Ausrufezeichen und schoss nur haarscharf am langen Pfosten vorbei (81.). Heidemann verhinderte in der 87. Minute allerdings den Ausgleich, als er auf der Linie einen Kopfball von Daniel Somuah klärte. Phillip Aboagye ersetzte Kevin Hagemann (89.), Dominik Bilogrevic noch Marco Königs (90.+1.). Die Punkte gingen – sehr zur Freude der rund 200 mitgereisten WSV-Fans – nach Wuppertal.
Björn Mehnert (WSV-Trainer): „Die erste Halbzeit hat mich etwas an Liechtenstein erinnert. Bonn hat mit elf Leuten verteidigt, die Stürmer waren teilweise in der eigenen Hälfte. Wir haben das aber top gemacht, waren geduldig und haben Chancen über außen herausgespielt. Zunächst waren die Flanken ein paar Zentimeter zu ungenau, dann haben wir die Box etwas anders besetzt. Nach dem Tor hatten wir noch zwei, drei Hundertprozentige. Da standen wir uns zum Teil selber im Weg. Wir hätten zur Pause 2:0, 3:0 führen müssen. Und war klar, dass Bonn in der Halbzeit etwas verändern wird. Wir haben das in der Kabine angesprochen und gewarnt. Wir kommen nicht schlecht aus der Kabine, haben aber vielleicht einen Schritt weniger gemacht und etwas einlullen lassen. Bonn macht mit der ersten richtigen Chance das 1:1. Es wäre bitter gewesen, wir nicht gewonnen hätten. Es ist gut, wenn man Spieler wie Semir Saric einwechseln kann, der dann den Elfer rausholt. Klar war die zweite Halbzeit offener, aber über die 90 Minuten haben wir verdient gewonnen. Gegen Fortuna Köln wird es ein ganz anderes spiel. Es würde mich wundern, wenn sie sich auch hinten reinstellen. Wir müssen uns gut drauf vorbereiten und freuen uns drauf. Es war toll, wie viele WSV-Fans uns unterstützt haben. Die Jungs konnten hinterher mit ihnen feiern und den Sieg genießen. Das haben sie sich verdient.“
Stephan Küsters (Sportlicher Leiter des WSV): „Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt. Es hat Spaß gemacht zuzuschauen. Bonn hat sehr defensiv verteidigt. Es war schwierig, Räume zu finden, aber die Jungs haben das gut gemacht. Leider haben wir in den ersten 45 Minuten nur ein Tor erzielt. Bonn hat dann umgestellt und offensiver verteidigt, damit hatten wir etwas Probleme. Nach dem Ausgleich haben wir uns aber erholt und reagiert. Der Elfmeter war berechtigt, das 2:1 hochverdient. Insgesamt ein großes Lob an die Mannschaft! Es war eine top erste Halbzeit, diese Leistung müssen wir möglichst über einen längeren Zeitraum bringen. Es hat mich gefreut, dass so viele Fans da waren und uns so laut und toll unterstützt haben. Das hat der Mannschaft sehr geholfen! Ich freue mich auf das Spiel am kommenden Samstag gegen Fortuna Köln. Wichtig wird sein, dass wir eine gute Leistung zeigen. Wie das Ergebnis dann aussieht, werden wir schauen.“
Die nächste Partie wird am Samstag (11. September 2021) um 14 Uhr im Stadion am Zoo angepfiffen. Gegner ist dann der SC Fortuna Köln.
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