Fußball-Regionalliga WSV: Ruhe, Überraschung und ein Torjäger in Rente
Wuppertal · Ohne Lukas Demming, Tobias Peitz und Serhat-Semih Güler reist der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV zum Auswärtsspiel am Samstag (13. August 2022) beim Aufsteiger 1. FC Bocholt (14 Uhr, Hünting). Trainer Björn Mehnert bleibt trotz des durchwachsenen Starts mit vier Punkten aus drei Spielen ruhig.
Demming wird Anfang kommender Woche noch einmal einmal einem Check unterzogen, auch Peitz (Fußverletzung) macht Fortschritte. Güler laboriert weiterhin an einem Faserriss im Adduktorenbereich.
„Wichtig ist, dass wir das Momentum auf unsere Seite bekommen. Wir hätten gegen Ahlen das 2:0 machen können und dann wahrscheinlich gewonnen. Stattdessen verlieren wir durch einen individuellen Fehler, danach läuft alles anders. Aber: Wir arbeiten daran. Die Stimmung im Team ist gut, die Jungs nehmen alles an, auch in den beiden Einheiten heute“, so Mehnert.
Dass der größer als geplant ausgefallene Kaderumbau seinen Teil beträgt, räumt der 45-Jährige ein: „Wir haben nicht nur zwei, drei Neue. Da braucht es etwas Zeit, bis alle Automatismen greifen. Aber ich bin optimistisch, dass es recht schnell gelingt.“ Das Transferfenster ist noch bis Ende August geöffnet. Forderungen nach neuen Spielern stellt Mehnert aber „absolut nicht“, im Gegenteil: „Wir haben einen sehr guten Kader, und mit dem werden wir intensiv arbeiten.“
Nicht einfach wird allerdings die Vorbereitung auf die Partie in Bocholt. „Wahrscheinlich können wir die Videos, die wir von den bisherigen Auftritten gemacht haben, in die Tonne kloppen“, weiß der WSV-Chefcoach. Hintergrund: Der Club vom Niederrhein hat sich zumindest für Außenstehende überraschend bereits nach dem dritten Spieltag von Aufstiegstrainer Jan Winking (26) getrennt, der in der vergangenen Oberliga-Saison inklusive Endrunde im Schnitt 2,5 Punkte pro Partie holte. „Mir tut es für den jungen Kollegen sehr leid, zumal die Regionalliga ja brutal stark ist. Aber ich kann den Vorgang nicht beurteilen, weil ich keine Interna kenne“, meint Mehnert.
In Bocholt trat der WSV zuletzt im Oktober 2019 an – und verlor im Achtelfinale des Niederrheinpokals mit 4:5 nach Elfmeterschießen, nachdem ein Jahr zuvor ebenfalls in der Runde der letzten Acht ein 2:0-Sieg (beide Treffer: Christopher Kramer) gelungen war. Um Punkte ging es bislang letztmalig in der Oberliga-Saison 2015/16, als sich der WSV am Niederrhein 3:0 und an der Hubertusallee mit 2:0 durchsetzte. Die Bilanz der vergangenen Jahrzehnte 22 WSV-Siege sowie jeweils elf Remis und Niederlagen.
Grund zum Optimismus besteht auch diesmal: Bocholts Torjäger Uwe Vengels, der dem WSV in den 1980er und 1990er Jahren mehrfach kräftig einschenkte, hat seine Karriere 1998 beendet. Er ist inzwischen 61 ...