Fußball-Regionalliga: 2:4 (2:1) gegen Köln U21 Viel zu offener WSV verpatzt die Final-Generalprobe
Wuppertal · Sechs Tage vor dem Niederrheinpokal-Finale gegen den Drittligisten KFC Uerdingen hat sich der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV mit einer Niederlage aus der Punktspiel-Saison verabschiedet. Das Team verlor gegen die U21 des 1. FC Köln vor 1.795 Zuschauern im Stadion am Zoo mit 2:4 (2:1).
Zum Abschluss agierte der WSV ohne Interimstrainer Pascal Bieler an. Er feierte am Mittag mit den A-Junioren durch das 4:0 gegen Solingen-Wald 03 endgültig den Aufstieg in die Bundesliga West. Jan-Steffen Meier, Silvio Pagano, Peter Schmetz und Gaetano Manno wurden vor der Partie im Stadion am Zoo mit einem Blumenstrauß verabschiedet. Dennis Malura (der laut Verein aufhört und eine Umschulung beginnt) überraschenderweise noch nicht. Sportdirektor Karsten Hutwelker vertrat Bieler an der Linie. Er bot Sebastian Wickl, Pagano, Schmetz, Sascha Schünemann, Meier und Manno in der Startelf auf. Niklas Lübcke, Tom Meurer, Gino Windmüller, Enes Topal, Mike Kühnel und Kenan Philipp-Turan mussten nach dem 0:3 in Kaan-Marienborn auf die Bank.
Bereits nach 5 Minuten lag der Ball zum ersten Mal im Netz - im Wuppertaler. Zunächst konnte die Defensive noch auf der Linie klären. Gegen den abgefälschten Schuss von Erdinc Karakas war Wickl jedoch machtlos - 0:1. Der engagiert gestartete WSV war kurzzeitig irritiert und hatte Glück, dass ein weiterer Treffer von Chris Führich wegen Abseits nicht anerkannt wurde (14.) und Wickl gegen den frei vor ihm aufgetauchten Adrian Szöke die Nerven behielt (16.).
Dann aber antwortete der Gastgeber. Schünemann spielte Semir Saric am Strafraumeck frei. Und der versenkte die Kügel mit viel Gefühl rechts unten im Eck - 1:1 (20.). Bei 20 Grad und drohendem Gewitter schalteten beide Mannschaften nach dem turbulenten Auftakt etwas zurück. Pagano verpasste eine scharfe Hereingabe von Hagemann knapp (31.). Der WSV hatte nun mehr vom Spiel.
Die Gäste wurden immer dann gefährlich, sobald sie schnell umschalteten. Kurz vor der Pause die zu diesem Zeitpunkt nicht unverdiente Führung des WSV: Nach einem Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte spielte Saric raus auf Manno, der punktgenau quer legte. Hagemann warf sich in die Hereingabe und drückte den Ball im Fallen über die Linie. Wie aus dem Lehrbuch - 2:1 (41.).
Direkt nach dem Wiederanpfiff hätte Hagemann auf 3:1 erhöhen können. Er zog aber gegen Keeper Julian Roloff den Kürzeren. Köln vergab seinerseits weiterhin gute Kontermöglichkeiten fahrlässig. In der 52. Minute parierte Wickl einen Kopfball von Führich. Windmüller ersetzte Schünemann (55.). Die zu offensive Defensive blieb die Achillesferse des WSV. Und das rächte sich: Erst konnte Wickl einen Distanzschuss nicht packen. Mit der Folge, dass der Ball über die Linie trudelte - 2:2 (67.). Nur drei Minuten später war es wohl Peter Schmetz, der einen Schuss von Kaan Caliskaner noch abfälschte - 2:3.
Hutwelker brachte Enes Topal für Daniel Grebe (73.). Köln bekam nun noch mehr Raum. Eine perfekt getimte Flanke vollendete Szöke per Kopf zum 2:4 (78.). Es war die Vorentscheidung, obwohl Hagemann mit einem Schuss aus 20 Metern nur knapp scheiterte. Die Gäste aus der Domstadt spulten ihr Pensum runter. Sie nahmen ob der konsequenten zweiten Halbzeit die Punkte verdient mit.
Karsten Hutwelker (Wuppertaler SV): „Es war wie die letzten Spiele auch, dass wir zu viele leichte Fehler gemacht. Wir haben vorne viel herausgespielt, hatten aber die Qualität vor dem Tor nicht. Ich bin aber sehr zufrieden, bis zum 2:2 sogar hochzufrieden. Wir haben heute schon einiges umgesetzt, was wir diese Woche trainiert haben. Ich hoffe, dass wir nächste Woche vom Kopf her fitter sind. Nächste Woche ist natürlich etwas ganz Besonderes. Ein Sieg wäre schön, wir werden alles daran setzen.“ Auf Nachfrage, ob Hutwelker eventuell in der nächsten Saison auch auf der Trainerbank sitzen wird, sagte er: „Wir konzentrieren uns jetzt voll auf das Spiel nächste Spiel. Die Planungen gehen Stand heute in eine andere Richtung. Ich habe da keine Ambitionen. Ich bin die Woche eingesprungen, Pascal ist heute aufgestiegen. Wir haben mit Hinblick auf nächste Woche etwas verändert. Damit bin ich zufrieden. Ich hoffe, dass wir es dann nächste Woche noch besser machen.“
Kevin McKenna (1. FC Köln U21): „Für die Zuschauer war es sehr interessant. Taktisch war es fast wie Eishockey. Viele Chancen auf beiden Seiten. Wenn Wuppertal direkt nach der Pause das 3:1 macht, reden wir über etwas anderes. Aber meine Mannschaft hat Mentalität gezeigt. Ich bin sehr zufrieden und glücklich. Wir waren nach der Vorrunde abgeschlagen und sind jetzt Neunter. Das ist Wahnsinn.“
Das Niederrheinpokal-Finale gegen den KFC Uerdingen beginnt am Samstag (25. Mai) um 16.15 Uhr im Stadion am Zoo.