Fußball-Regionalliga: 0:3 (0:2) in Kaan-Marienborn Beim WSV war die Flasche komplett leer
Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat das letzte Auswärtsspiel der Saison 2018/19 verloren. Die Bergischen unterlagen am Samstagnachmittag (11. Mai 2019) beim 1. FC Kaan-Marienborn auf Kunstrasen vor 312 Zuschauern mit 0:3 (0:2).
Beide Teams waren unter der Woche im Einsatz. Während der WSV am Mittwochabend gegen die Dortmunder Reserve 0:3 verlor, hielt sich Kaan mit einem 1:1 gegen Lippstadt die Chance auf den Klassenerhalt offen. Trainer Pascal Bieler verzichtete diesmal auf Silvio Pagano, Jan-Steffen Meier, Gaetano Manno und Sascha Schünemann, Mario Andric nahm auf der Bank Platz. Dafür starteten Gino Windmüller, Daniel Grebe, Kenan Dünnwald-Turan (an alter Wirkungsstätte), Tom Meurer und Enes Topal von Beginn an.
Der Gastgeber stand enorm unter Druck, ein Sieg musste im Abstiegskampf unbedingt her. Und es begann gut aus Sicht der Siegerländer. Mehmet Alp Kurt brachte den Aufsteiger mit einem Schuss aus halblinker Position bereits in der 5. Minute mit 1:0 in Führung. Torwart Niklas Lübcke streckte sich vergeblich. Der Ärger der wenigen mitgereisten WSV-Fans war noch nicht verraucht, da ging es schon weiter: Einen 20-Meter-Schuss von Arthur Tomas lenkte Lübcke unter die Querlatte - 2:0 (8.). Nach einem verünglückten Rückpass von Tjorben Uphoff verhinderte der Schlussmann allerdings den dritten Gegentreffer (13.).
Es war die klassische Konstellation an einem vorletzten Spieltag: Die eine Mannschaft musste gewinnen, bei der anderen ließ die Spannung nach nervenaufreibenden Monaten und ungewisser Zukunft nach. Der WSV stand defensiv schlecht und hatte Glück, dass Bural Gencak nur den Pfosten traf (21.) Kaan schaltete in der Folge einen Gang zurück, die Gäste kamen etwas besser ins Spiel. Enes Topal scheiterte aus fünf Metern, stand aber ohnehin im Abseits (33.). Meik Kühnel prüfte Torwart Christian Bölker, der aber rechtzeitg abtauchte (35.). Der Gastgeber verwaltete den Vorsprung und lauerte auf Konter. Die Führung zur Pause ging in Ordnung.
Bieler wechselte zunächst nicht - und sah, wie Semir Saric unmittelbar nach dem Wiederanpfiff den Anschlusstreffer verpasste. Er köpfte Torwart Bölker aus fünf Metern in die Arme (49.). Der A-Jugendliche Luka Sola ersetzte Philipp Kenan Dünnwald. Mit Blick auf die nächste Saison ein Wechsel durchaus mit Symbolcharakter (59.) - ebeno wie der von Mike Osenberg für Enes Topal (79.).
Kaan legte den nächsten Pfostentreffer nach (65.). Der WSV schwamm wieder. Toni Gänge zielte links am Wuppertaler Kasten vorbei (67.). Peter Schmetz durfte für Saric ran (69.) und agierte ob seiner Kopfstärke als Mittelstürmer. Das alles aber brachte nichts, im Gegenteil: Gencal sorgte mit seinem Schuss in den linken oberen Winkel für die Entscheidung - 3:0 (74.). Der WSV mühte sich zwar, am Sieg der Kaaner gab es aber nichts zu rütteln. Doch auch die konnten sich nicht freuen: Weil Bonn in Aachen gewann, steht der FCM als Absteiger fest.
Pascal Bieler (Wuppertaler SV): „Auch wenn es nichts mehr bringt, Glückwunsch zum Sieg. Wir wussten, dass es für Kaan um alles geht. Bei uns ist die Luft raus, das hat man gesehen. Das ist nicht unser Anspruch. Wir wollten und müssen uns besser präsentieren. Die Art und Weise war von uns nicht gut genug. Wir kassieren gefühlt mit den ersten zwei Chancen gleich zwei Gegentore. Wir haben wenig von dem gemacht, was wir uns vorgenommen hatten.“
Thorsten Nehrbauer (1. FC Kaan-Marienborn): „Ich bin ganz ehrlich, ich habe keinen Bock, hier jetzt etwas zu erzählen. Es ist absolut enttäuschend. Aber so ist das Leben. Ich bin auf meine Jungs super stolz. Sie haben alles gegeben. Und so werden wir auch nach Bonn gehen. Mir ist wichtig, dass wir die Saison anständig beenden. Da geht es ja für zwei Vereine noch um alles und wir wollen uns sportlich fair verabschieden. Alles weitere bringt die Zukunft.“
Der WSV beschließt die Regionalliga-Saison am kommenden Samstag (18. Mai) mit dem Heimspiel gegen die U21 des 1. FC Köln. Anstoß im Stadion am Zoo ist um 14 Uhr. Es folgt am 25. Mai das Finale um den Niederrheinpokal gegen den Drittligisten KFC Uerdingen. Die Partie beginnt um 16.15 Uhr an der Hubertusallee.