Fünf Spiele in elf Tagen
Wuppertal · Handball-Bundesligist BHC startet am Samstag (19 Uhr) bei der TSV Hannover-Burgdorf in einen Marathon — weiter ohne Regisseur Szilágyi, der Ende September zurückkehren könnte.
Die Vorstellung war in der Tat beeindruckend: Am Mittwoch hatte der TSV-Hannover-Burgdorf Titelverteidiger Kiel bei dessen Bundesliga-Heimpremiere 50 Minuten lang am Rande einer Niederlage. "Ein Europapokal-Kandidat", legte sich TV-Experte Stefan Kretzschmar prompt fest. Am heutigen Samstag um 19 Uhr muss der BHC in Hannover ran. Eine zu hohe Hürde? Löwen-Coach Sebastian Hinze will davon nichts wissen: "Wir sind so selbstbewusst zu sagen, dass wir ihnen an einem guten Tag das Leben schwer machen können. So wie schon Magdeburg."
Eigentlich könnte Hinze angesichts der anhaltenden Verletzungsprobleme allemal tiefstapeln, will das aber nicht: "Ich habe 13 gesunde Spieler, die auch gegen Hannover eine Chance haben." Wieder mit dabei ist dann Maximilian Weiß nach überstandener Augenblessur. "Das gibt mir eine Menge mehr Möglichkeiten in Angriff und Abwehr", freut sich Hinze über das Comeback des Kreisläufers, der mit seiner Physis dem gewaltigen Zwei-Meter-Plus Innenblock der Hannoveraner am ehesten etwas entgegensetzen kann.
"Sie sind in der Breite und individuell stark besetzt", sagt Hinze mit Blick auf den Gegner, der mit Nationalmannschaft-Kreisläufer Erik Schmidt und Rückkehrer Morten Olsen prominent aufgerüstet hat. Der dänische Regisseur hätte Kiel mit zehn Toren um ein Haar im Alleingang besiegt. Zusammen mit Mait Patrail auf Halblinks und Nationalspieler Kai Häfner auf Halbrechts bildet er jetzt einen Rückraum mit Weltklasse-Niveau.
Der BHC will mit den Tugenden dagegen halten, die ihn in den ersten Partien ausgezeichnet haben. Dazu gehörte vor allem das geduldige Angriffsspiel mit vielen Kreuzungen bis zu Abschlüssen, bei denen sich besonders Neuzugang Alexander Hermann hervortat. Auch gegen Flensburg beeindruckte er mit seiner Dynamik und präzisen Würfen.
Trotzdem wartet vor dem jetzt anstehenden Härtetest mit fünf Spielen in elf Tagen natürlich alles auf die Rückkehr der prominenten Rekonvaleszenten. Zumindest Christian Hoße, der Montag wieder voll ins Training einsteigt, dürfte dabei noch eingreifen können. Bei Kapitän Viktor Szilágyi stehen die Zeichen dagegen weiter auf ein Comeback Ende September oder Anfang Oktober. Kristian Nippes, der seinen Vertrag unter der Woche vorzeitig bis 2020 verlängert hat, soll bis Mitte September konservativ am lädierten Knie behandelt werden.