Fußball-Regionalliga: Wuppertaler SV Ein Brief als Anlass
Wuppertal · Trotz des achten Tabellenplatzes rumort es beim Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV hinter den Kulissen. Samstag (14 Uhr) geht es gegen Siegen.
1:0 in Köln gewonnen, weit weg von den Abstiegsplätzen — sportlich läuft es beim WSV ziemlich rund. Aber: Die Reaktion auf den anonymen "Offenen Brief", in dem Trainer, sportlicher Leiter und Teile des Vorstands angegriffen wurden (mehr bei uns im Internet), zieht vereinsintern weiter Kreise. Vor dem Pokalspiel gegen den VfB Speldorf (3:0) bat der Verwaltungsratsvorsitzende Thomas Lenz Sportchef Manuel Bölstler zum Gespräch, an dem auch Finanzvorstand Lothar Stücker teilnahm.
Der Brief, der der Rundschau vorliegt, enthält viele Thesen und Behauptungen, allerdings kaum Fakten, die nicht ohnehin bekannt sind — etwa die Größe des Kaders. Sowohl Stücker als auch Lenz haben zudem bereits die Vermutung dementiert, dass der Etat überzogen sei — zumal der Zuschauerschnitt deutlich über der Kalkulation liegt.
Kapitän Gaetano Manno versichert nachdrücklich, dass die Stimmung im Team bestens ist. Andere Spieler bekräftigen das. Der suspendierte Innenverteidiger Lukas Fedler hat indes zurückgewiesen, Verfasser oder Initiator des Schreibens zu sein. Die Transfers waren von den Vorstandsmitgliedern Stücker und Horst Willich schriftlich abgesegnet worden. Trainer Stefan Vollmerhausen betont seinerseits immer wieder, dass man sehr wohl viele Talente intensiv fördere und sie damit an die Regionalliga heranführe.
Dass Teile der Gremien dem anonymen Brief eine gewisse Bedeutung beimessen, verwundert Insider allerdings nicht. Spätestens seit dem "Sommertheater" um die Vertragsverlängerung von Bölstler gibt es unterschiedliche Auffassungen im Vorstand und im Verwaltungsrat. Der Brief scheint somit der Anlass, die Debatten neu zu entflammen. Wie groß der Riss ist, wird sich zeigen.