Handball-Bundesliga: 22:22 (9:10) in Lemgo BHC belohnt sich nach Krimi mit Punkt
Wuppertal / Solingen · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC hat das letzte Auswärtsspiel des Jahres mit einem Remis beendet. Das Team von Trainer Sebastian Hinze holte am Sonntagnachmittag (23. Dezember 2018) beim TBV Lemgo Lippe ein 22:22 (9:10).
Das Duell in der Lipperlandhalle sahen 4.580 Zuschauer.
Das Match startete ausgeglichen. Nach dem 5:5 (17.) verloren die Gäste, die ohne Maciej Majdzinski (Kreuzbandriss), Csaba Szücs (Innenbandverletzung im Knie), Daniel Fontaine (Teilabriss der Adduktoren im rechten Oberschenkel) und Lukas Stutzke (im Einsatz für Bayer Dormagen) antraten, aber vorübergehend den Faden.
Lemgo nutzte das aus und zog auf 9:6 (23.) davon. Doch der BHC kämpfte sich, auch dank einiger Paraden von Torhüter Christopher Rudeck, wieder heran. Und lag zur Pause nur mit einem Treffer hinten.
Zwar gelang Arnor Gunnarsson in der 34. Minute der 11:11-Ausgleich. Doch erneut folgte eine Schwächephase. Der TBV erhöhte schnell auf 14:11 (37.). Als Kristian Nippes ein Fehlpass unterlief, warf Lemgo erstmals eine Vier-Tore-Führung heraus - 16:12 (39.). Rafael Baena Gonzalez verkürzte auf 15:17 (45.). Der Gastgeber nahm eine Auszeit.
Hatte der BHC im Hinspiel in der Klingenhalle die Ostwestfalen noch mit 35:26 auseinander genommen, war diesmal der Kräfteverschleiß der vergangenen Wochen ob des dezimierten Kaders deutlich zu spüren. Lemgo, unterstützt von den frenetisch-lauten Fans, war hoch motiviert, vor allem Tim Hornke bekam der BHC kaum in den Griff. Der stellte wieder auf 19:15 (46.). Das 20:15 durch Donat Bartok schien die Vorentscheidung zu sein (49.).
Fabian Gutbrod gelang aber das 17:20 (53.), Arnor Gunnarsson das 18:20 (53.), Fabian Gutbrod das 19:20 (55.) - sehr zur Freude der mitgereisten Fans. Im Tor stand nun Bastian Rutschmann, und der hielt viel. Lemgo musste die nächste Auszeit nehmen. Ohne Erfolg: Gunnarsson erzielte per Tempogegenstoß das 20:20 (56.).
Im folgenden Angriff setzte Lemgo den Ball neben das Tor. Hinze wechselte mutig einen zusätzlichen Feldspieler ein, doch die Kugel ging verloren. Gutbrod egalisierte zum 21:21 (57.). Das Finale wurde zum Krimi, weil Lemgo am Pfosten scheiterte (58.) - und auch Boomhouwer verwarf (58.).
Es folgten zwei weitere Fehlversuche, ehe Lemgo 21 Sekunden vor dem Ende wieder führte - 22:21. Hinze nahm vor dem letzten Angriff eine Auszeit. Es war Gutbrod, der mit seinem Treffer den verdienten Punkt sicherte.
Sebastian Hinze (BHC-Trainer): "Ein verrücktes Spiel. Erst haben sich beide Teams neutralisiert, dann hat uns Johannesson mit fünf Paraden aus dem Spiel genommen. Wir sind jedoch prima wieder herangekommen, die Treffsicherheit von Hornke hat uns danach allerdings zu schaffen gemacht. So stand es plötzlich 15:20. Was Bastian Rutschmann dann geleistet hat, war sensationell. Lemgos Werfer haben angefangen zu überlegen. Die Stimmung in der Halle war überragend, es war ein tolles Spiel und wir können mit dem Punkt bestens leben."
Florian Kehrmann (TBV-Trainer): "Eigentlich wollten wir das Publikum belohnen, aber der BHC ist ein gefestigtes Konstrukt. Beim 20:15 hatten wir ihn eigentlich, doch dann haben wir eine Chance nach der anderen liegen lassen. Gefühlt ist es daher eher ein verlorener Punkt, andererseits sind wir nun schon fünf Spiele in Folge unbesiegt."
Jörg Föste (BHC-Geschäftsführer): "Ein leistungsgerechtes Remis in stimmungsvoller Atmosphäre. Wenn man zehn Minuten vor Schluss mit fünf Toren hinten liegt und dann auch mit dem letzten Angriff des Spiels unter großem Druck steht, dann lässt sich mit dem einen Zähler natürlich sehr gut leben."
Die letzte Partie 2018 und damit auch vor der bis Anfang Februar dauernden WM-Pause bestreitet der BHC am 2. Weihnachtstag (26. Dezember 2018) ab 16 Uhr in der Wuppertaler Uni-Halle gegen den TSV Hannover-Burgdorf.
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