Leichtathletik Aus für 9. Schwebebahn-Lauf: Kritik an Krisenstab
Wuppertal · Der für den 27. Juni 2021 geplante 9. Wuppertaler Schwebebahn-Lauf ist abgesagt. In einer Stellungnahme kritisieren die Organisatoren die Vorgaben des Krisenstabs um dessen Leiter Dr. Johannes Slawig.
Auch das modifizierte Konzept habe nichts geändert, so Geschäftsführerin Silvia Kramarz vom organisierenden Verein „Schwebebahn-Lauf e.V.“. Sportveranstaltungen bzw. Sportfeste seien nicht gestattet. Unter Voraussetzung der Inzidenzstufe 1 werde vorausgesetzt, dass während der „Sportübung“ dauerhaft ein Abstand von 5 Meter eingehalten werden müsse.
„So könnte unsere Lauf-Veranstaltung nur stattfinden, wenn sie in einem eingegrenzten Raum stattfindet“, so Kramarz. „Dieser eingegrenzte Raum soll jetzt ein Sportplatz sein, wo die Läuferinnen und Läufer im Kreis laufen (bei einem 5-Kilometer-Lauf sind das mindestens 12 Runden) und dabei ständig die Auflage eines Mindestabstands von 5 Metern einhalten müssen. Wir haben uns im Vorstand des Schwebebahn-Lauf gegen diese angeordnete Form des Wettkampfes entschieden. Das entspricht nicht unseren Vorstellungen.“
Die Läuferinnen und Läufer bräuchten keinen Veranstalter, „um im Kreis zu laufen, und müssen sich dann auch nicht auf eine vorgegeben 5-Meter-Abstandsregel einlassen, dazu auch noch die drei Gs (getestet, geimpft, genesen) erfüllen. Da sollten sie lieber völlig frei von Zeitfenstern an einem Ort ihrer Wahl laufen. Der Schwebebahn-Lauf soll auch weiter mit Freude und Spaß umgesetzt werden.“
Mittlerweile sei der seit Monaten gefühlte „Kampf“ nicht mehr verständlich erklärbar: „Es reicht jetzt. In vielen Gesprächen mit der Landesregierung über das Bürgertelefon sowie mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales gab es Mut machende Lösungen durch engagierte Beraterinnen und Berater. In Wuppertal leider nicht. Auch wenn die Informationen rechtlich nicht bindend sind, haben wir rückblickend über die gesammelten Erfahrungen den Eindruck gewonnen, dass die Corona-Schutzverordnung ,Auslegungen‘ bietet, die den Kommunen Spielraum lässt, um Entscheidungen zu treffen. Letztendlich entscheidet immer der Krisenstabsleiter.“
Deshalb sei es auch in anderen NRW-Städten bereits seit Mai möglich, kontaktfreien Sport in Form von Lauf-Wettkämpfen umzusetzen: „Wo ein Wille ist, ist immer auch ein Weg. Die letzten 15 Monate waren für uns sehr herausfordernd. Die Planung für den kleinen Lauf-Wettkampf war ein sehr steiniger Marathon, trotz sinkender Inzidenzwerte. In Wuppertal wird wohl ab Montag die Stufe 1 in Kraft treten, da wir mit dem Inzidenzwerten unter 35 liegen. Auch davon darf der Laufsport noch nicht profitieren. Die Haltung zum Laufsport macht uns betroffen. Dabei war Sport nachweislich nie das Problem in der Pandemie, und trotzdem wurde er ausgegrenzt.“