Handball-Bundesliga: Samstag in Coburg BHC ohne Linkshänder, dafür mit Fans
Wuppertal · Der intensive Saisonendspurt des Handball-Bundesligisten Bergischer HC geht in die finale Phase. Nachdem das Team von Coach Sebastian Hinze beim 26:28 (13:14) gegen die Rhein-Neckar Löwen einen starken kämpferischen Auftritt hingelegt hat, geht es am Samstag (20.30 Uhr) zum HSC 2000 Coburg, bevor am kommenden Mittwoch das letzte Heimmatch der Spielzeit gegen den TVB Stuttgart (19 Uhr) ansteht.
Für die Partie in der Klingenhalle beginnt der freie Ticketverkauf am Freitag um 17 Uhr auf der BHC-Homepage. Bevor es soweit ist, reisen die Löwen trotz der Niederlage auch mit ein wenig Rückenwind nach Coburg. „Das Gefühl war natürlich viel besser als nach der Niederlage in Lemgo“, sagt Sebastian Hinze. „Ab dem 6:9 haben wir gegen die Rhein-Neckar Löwen eine überragende Abwehr gestellt. Wir hätten uns alle gewünscht, Zählbares mitzunehmen, deshalb war es trotzdem auch ein bitteres Ende. Aber letztlich kam zum Schluss Andreas Palicka ins gegnerische Tor und hat mehr als die Hälfte der Bälle pariert. Wir können insgesamt viel Positives mitnehmen."
Auf Linkshänder müssen die Bergischen in Coburg allerdings weitgehend verzichten. Maciej Majdzinski und Yannick Fraatz sind langzeitverletzt, Arnor Gunnarsson ist mit einer Muskelverletzung noch nicht wieder spielfähig. Dazu fielen während des Löwenduells auch noch David Schmidt und Kristian Nippes aus. Beide zogen sich ebenfalls Muskelverletzungen im Bein zu, fallen zumindest zwei Wochen aus und können damit in dieser Saison nicht mehr auflaufen. Somit steht mit Renars Uscins lediglich ein Linkshänder des Kernkaders zur Verfügung. Fest ins Aufgebot rückt zudem Julian Thomas. Der A-Jugendliche ist auf der rechten Außenbahn zu Hause. „Er wird eine Option sein“, sagt Hinze. „Vielleicht kann er uns mit freiem Kopf helfen.“ Uscins hingegen kommt für die Außenposition nicht infrage. „Wir haben im Training nach Lösungen gesucht, aber es ist völlig ungewohnt für ihn.“ Der 19-Jährige wird wohl im Rückraum zum Einsatz kommen.
Insgesamt wird der Coach auf beiden Linkshänder-Positionen improvisieren müssen. „In der 1. Bundesliga kann man das Fehlen eines gelernten Rechtsaußen nur kurzfristig kompensieren“, sagt Hinze. „Grundsätzlich ist das ein Problem, das wir aber akzeptieren und annehmen.“
In Coburg hoffen die Löwen trotz dieses Nachteils auf Punkte. „Wir wollen das Maximale herausholen“, sagt der Coach. „Dabei geht es weniger um Ergebnisse als die Leistung. Aber es würde mich für die Jungs schon sehr freuen, wenn wieder mal was Zählbares herausspringt.“ Ob der BHC beim Tabellenletzten, der sich in dieser Saison nicht mehr retten kann, favorisiert ist, spielt für Hinze keine Rolle. Gewarnt ist der Trainer vor dem Kontrahenten. „Sie können nach dem feststehenden Abstieg befreit aufspielen. Das ist ihnen gegen Balingen und Lemgo auch gelungen.“ Gegen die „Gallier von der Alb“ reicht es es zum 27:27, gegen die Lipper führte die Mannschaft von Aloiz Mraz lange.
Stärken sieht Hinze beim HSC auf der Torhüter-Position. Konstantin Poltrum und Jan Kulhanek pflegen zwei völlig unterschiedliche Stile. „Mit Kulhanek haben wir uns immer mal wieder schwer getan, Poltrum hat manchmal Tage, an denen er überragend hält“, weiß Hinze, der zudem die klassische 6:0-Abwehr hervorhebt. Im Positionsangriff läuft derzeit viel über den ehemaligen BHCer Pouya Norouzi, da Tobias Varvne zuletzt verletzt ausfiel. „Ihnen fehlt vielleicht ein wenig Variation. Auch sie mussten oft mit einem Rechtshänder auf der rechten Rückraumseite agieren“, sagt der BHC-Coach, der überzeugt ist: „Wenn wir vieles mitnehmen, was uns gegen die Rhein-Neckar Löwen gelungen ist, und so stabil auftreten, wie es im Moment möglich ist, haben wir gute Chancen.“
Punkte will der BHC auch am kommenden Mittwoch (23. Juni) beim letzten Heimspiel der Saison in der Solinger Klingenhalle holen. Zur Partie gegen den TVB Stuttgart sind 800 Zuschauer zugelassen. Der freie Vorverkauf beginnt am Freitag unter www.bhc06.de/tickets