"Alles andere als verkorkst"
Eines steht vor dem drittletzten Spieltag in der Fußball-Oberliga Niederrhein fest: Der Wuppertaler SV spielt auch 2015/16 in Liga fünf. "In der ersten Halbzeit war es ein Duell auf Augenhöhe mit leichten Vorteilen für Ratingen.
Danach haben wir das Zepter in die Hand genommen. Aber es fehlten der letzte Pass oder die Konzentration beim Abschluss", sinnierte WSV-Sportvorstand Achim Weber über das 0:0-Unentschieden bei Germania Ratingen.
Doch — wie geht es weiter bei den Rot -Blauen, bei denen zuletzt die Meinungsunterschiede über Kosten und Zielsetzungen in den Führungsgremien deutlich zutage traten? "In der vergangenen Woche durfte ja fast jeder im Verein etwas zum Sportlichen sagen. Ich bin kein Freund davon, wie nach der Niederlage gegen Schwarz-Weiß Essen alles öffentlich zu diskutieren. Wir sollten vielmehr in den kommenden drei Wochen die Saison intern analysieren und aufarbeiten", findet Weber. "Ich bin der Meinung, dass es alles andere als eine verkorkste Saison war — mit Rang zwei, dem Klassenerhalt in der A-Junioren-Bundesliga und den möglichen Aufstiegen der U 17 und U 15. Mit gut 70 Punkten steigt man in anderen Oberligen auf. Es ist nirgends Selbstläufer. Velbert hatte einen unheimlichen Run und geht verdient hoch in die Regionalliga. Viele Fans können das gut einordnen. Auch andere Clubs haben ordentliche Etats, vielleicht sogar höhere. Vor zwei Jahren hatten wir noch nicht einmal eine Briefmarke."
In Kürze will der WSV Vertragsverlängerungen und die "Neuzugänge" aus der A-Jugend bekannt geben. "Ja, es ist so, dass Spieler bleiben wollen trotz dieser verkorksten Serie", sagt Weber durchaus sarkastisch. Die Kontrakte mit Marvin Schurig, Peter Schmetz, Nils Nettersheim, Jonas Löbe, Pascal Plohmann, Bastian Sube, Niklas Leven, Karoj Sindi und Elsamed Ramaj laufen aus. Schurig hat nach Rundschau-Informationen aber bereits verlängert. Sindi: "Ich fühle mich in Wuppertal sehr wohl. Mein erster Ansprechpartner ist Wuppertal. Es steht noch nichts fest." Nachdem Dirk Jasmund sich im Sommer dem Westfalenliga-Spitzenreiter TSV Marl-Hüls anschließt, wechselt Niklas Leven zum Niederrhein-Oberligisten TuRU Düsseldorf.
Unterdessen droht dem WSV in der kommenden Spielzeit der nächste harte Konkurrent — es sei denn, der KFC Uerdingen schafft am letzten Regionalliga-Spieltag doch noch den Klassenerhalt. Zudem dürften auch Vereine wie Bocholt und Hiesfeld angreifen. "Erst muss der Etat feststehen, daraus entsteht der Kader. Und dann legt man sein Ziel fest", formuliert Weber die Vorgehensweise. Zumindest das ist sicher.