Ladetag auf dem Campus Freudenberg Zweimal kostenlos "volltanken"
Wuppertal · Elektrofahrzeuge intelligent zu laden, das ist das Ziel eines aktuellen Forschungsprojekts der Bergischen Universität Wuppertal. Seit Juli findet dazu ein dauerhafter Feldtest auf dem Campus Freudenberg statt.
Zusätzlich führen die Wissenschaftler unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Markus Zdrallek, Professor für Elektrische Energieversorgungstechnik, mehrere "Ladetage" durch, um ihre neu entwickelte Technik in der Praxis zu testen.
Elektrofahrzeug-Besitzer können ihre Wagen kostenlos auf dem Campus Freudenberg "volltanken" — und zwar am 26. September 2015 (Samstag) von 10 bis 16 Uhr und am 13. Oktober (Dienstag) von 12 bis 17 Uhr.
Im Juli nahmen 18 E-Mobil-Besitzer das Angebot an. "Da wir nun die Nutzerschnittstelle testen möchten, sollten die Teilnehmer am besten ihr Smartphone mitbringen", so die Bitte der Wissenschaftler.
Im Rahmen des öffentlich geförderten Forschungsprojektes "NEmo — Netzintegration von Elektromobilität und regenerativen Einspeisern mithilfe einer intelligenten Ortsnetzstation" haben die Wuppertaler Wissenschaftler ein intelligentes Lademanagementsystem entwickelt, das die Ladevorgänge von Elektrofahrzeugen je nach Situation des Netzes und den Bedürfnissen der Fahrzeugnutzer optimiert. "Unser Ziel ist es, das Zusammenspiel von Elektrofahrzeugen, regenerativen Energien und steuerbaren Verbrauchern zu optimieren, um so den immensen Ausbaubedarf des elektrischen Netzes zu verringern, ohne dabei die Mobilitätsanforderungen der Fahrzeugnutzer einzuschränken", sagt Prof. Zdrallek. Auf diese Weise könnten die Gesamtkosten der Energiewende gesenkt werden.
Zur Erprobung der Wuppertaler Entwicklung wurde das elektrische Netz des Campus Freudenberg mit der neuen Automatisierungstechnik ausgerüstet. Durch die Installation von acht Ladesäulen für Elektrofahrzeuge mit jeweils 22 Kilovoltampere Ladeleistung wurde — zusammen mit einer Photovoltaikanlage und den steuerbaren Verbrauchern — ein intelligentes Netz der Zukunft geschaffen. "Unsere Photovoltaikanlage hat — unter Laborbedingungen — eine maximale Leistung von 113 Kilowatt. Sie produziert im Jahr etwa so viel Strom, dass sie 40 bis 50 Haushalte versorgen könnte, und ist damit eine der größten in der Umgebung", so Projektleiter Roman Uhlig, Wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Zdrallek.