„Zentrale Jahrhundertaufgabe“

Wuppertal/Brüssel · Josef Neumann im Europarat: Dialog über Religion und Kultur ist wichtig für Radikalismusbekämpfung.

Der Wuppertaler Landtagsabgeordnete Josef Neumann nahm in Brüssel Stellung dazu, wie Radikalisierung verhindert werden kann.

Foto: NRW SPD

Im Rahmen des Plenums zur Frage der Prävention gegen gewaltbereiten Extremismus und Radikalisierung als Vorstufe von Terrorismus hat der Wuppertaler SPD-Landtagsabgeordnete Josef Neumann jetzt auf der 25. Tagung der Ständigen Konferenz der Bildungsminister des Europarates in Brüssel gesprochen. Die Konferenz stand unter dem Motto "Demokratie durch Bildung sichern".

Als einer der Hauptredner zum Themenschwerpunkt "Radikalisierung" präsentierte Neumann den gemeinsam mit seinem niederländischen Kollegen Bert Bouwmeester entwickelten Maßnahmenkatalog des KGRE (Kongress der Gemeinden und Regionen Europas). Im Zentrum stehen konkrete Instrumente des interreligiösen und interkulturellen Dialogs.

Das Maßnahmenbündel setze zwei klare Prioritäten, so Neumann: Arbeit an der Basis vor Ort in den Stadtteilen und das Prinzip der Prävention. Es gehe darum, der Radikalisierung von Jungen Leuten schon früh an der Basis Einhalt zu gebieten — und dafür zu sorgen, dass Menschenrechte in den Stadtteilen stets eine Heimat haben.

Neumann zur integrationspolitischen Dimension wörtlich: "Auf den ersten Blick könnte es so erscheinen, dass die Frage des interkulturellen und interreligiösen Dialogs nicht zur Strategie der Bekämpfung von Radikalisierung passt. Doch Religion und Kultur sind maßgebliche Aspekte der Identität des Menschen und werden eine zentrale Rolle im öffentlichen Leben des 21. Jahrhunderts spielen. Integration und der Dialog zwischen Religionen und Kulturen werden mutmaßlich die zentralen Aufgaben dieses Jahrhunderts sein."

Der Maßnahmenkatalog mit Leitlinien und Beispielfällen wird insbesondere online und in den sozialen Medien zugänglich sein — und in 36 Sprachen übersetzt.