Wuppercraft Zehn Jahre made in W.

Wuppertal · Wuppertal hat nicht nur seinen eigenen, preisgekrönten Radweg, sondern auch eine eigene Fahrrad-Marke: Wuppercraft, entwickelt von Knut Dickten von Dickten-Fahrräder.

Knut Dickten mit einem seiner Wuppercraft-Räder.

Foto: Simone Bahrmann

Erfunden wurde das Wupper-Rad für Leute aus dem Tal, angepasst an die Gegebenheiten im Tal. In diesem Jahr feiert die Marke zehnjähriges Bestehen. "Und wir knacken sicher bald die 700er-Marke an verkauften Rädern. Einige der Wuppercraft-Räder sind sogar im Ausland unterwegs, in Frankreich, England und Spanien", erläutert Knut Dickten den Erfolg seiner eigenen Fahrrad-Marke.

Das besondere an den in Wuppertal entwickelten Fahrrädern: die Kombinationsgangschaltung. "Die Schaltung ist in der Großindustrie nicht mehr so gängig, die meisten Räder haben eine Schaltung vom Marktführer Shimano. Dabei eignet sich die Kombinationsschaltung viel besser für die Wuppertaler Berge", erklärt Dickten die Entstehung der Idee zu den Wuppercraft-Rädern: "Wenn das Prinzip nicht mehr verbaut wird, müssen wir eben selbst bauen."

Die Schaltung, die die Räder so einzigartig macht, wird nur mit einer Hand bedient, anstatt mit zweien, hat aber trotzdem 27 Gänge. Geschaltet werden kann sogar im Stehen, dadurch muss die nächste Schalt-Handlung nicht mehr so weit voraus geplant werden wie bei einer Kettenschaltung.

Entwickelt werden die Räder in Wuppertal, gebaut im Münsterland bei einem Spezialisten für Einzelfertigungen. Selbst kreieren oder fertig kaufen, heißt es bei Knut Dickten. Wer selbst baut, kann unter anderem wählen zwischen verschiedenen Rahmen- und Einstiegsmöglichkeiten — und der Farbe natürlich: von Türkisblau bis Knallgelb oder eben einfach Schwarz.

Zwischen 50 und 80 Wuppercraft-Räder verkauft Dickten im Jahr, obwohl zurzeit der Trend doch eher zum E-Bike geht. "Die Pedelecs passen einfach zu Wuppertal", findet auch Knut Dickten. "Durch die Trasse und die Pedelecs wird Wuppertal plötzlich zum Münsterland", sagt er. Und da hat er sicher nicht ganz unrecht. Wuppercraft-Pedelecs wird es trotzdem nicht geben.

749 Euro kostet ein Wuppercraft-Rad, in dem eine gute Portion Lokalpatriotismus steckt, und mit der Namensvariation "craft" auch noch das Handwerk — original made in Wuppertal und mit dem Wupper-Bogen im Logo.