Wuppertaler Trinkwassernetz Mit Sensoren gegen Wasserlecks
Wuppertal · Mit Ultraschall-Sensoren und digitalem Funknetz wollen die WSW künftig das 1.600 Kilometer lange Wuppertaler Trinkwassernetz überwachen. Das neue System wird jetzt in Langerfeld getestet.
Etwa 400 große und kleine Leckagen an Trinkwasserleitungen spüren die WSW pro Jahr auf. Die Wasserleck-Sucherinnen und -Sucher der WSW sind täglich im Stadtgebiet unterwegs, um undichte Stellen im Trinkwassernetz finden. „Diese Arbeit ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll. Das Trinkwasser wird mit viel Aufwand gewonnen, aufbereitet und transportiert. Es ist einfach zu wertvoll, um wegen undichter Leitungen ungenutzt im Boden zu versickern“, meint Thorsten Arkenau, der als Sachgebietsleiter Netzstrategien und Projektkoordination für das Trinkwassernetz der WSW zuständig ist.
Die Lecksuche bedeutet einen großen Aufwand. Außer den Suchtrupps nutzen die WSW auch verschiedene technische Methoden, um Wasserverluste aufzuspüren. Dazu gehört auch eine kontinuierliche Überwachung der Wasserabnahmen an geeigneten Stellen im Netz, etwa an Pumpen und Behältern.
Nun erproben die WSW eine neue Methode bei der Überwachung des Trinkwassernetzes, die preiswerter und effizienter ist. Dabei werden kleine Ultraschall-Messsonden direkt auf die Leitungsrohre montiert. Der Aufwand für die Montage ist gering, denn die Leitungen müssen dafür nicht abgesperrt werden. Im Testgebiet im Stadtteil Langerfeld wurden mehrere Sonden verbaut. Sie übertrage ihre Daten über das LoRaWAN der WSW, das eine Alternative zum bisher genutzten LTE-Funknetz darstellt.
„Die LoRaWAN-Funktechnologie gibt uns die Möglichkeit, Daten von Sensoren aufzunehmen, die nicht an die Stromversorgung angeschlossen sein müssen. Über unsere Plattform können wir Daten bereitstellen und visualisieren. So können Mehrwerte für WSW und auch andere geschaffen werden", erklärt Sören Högel, Leiter Digitale Lösungen bei den WSW.
Eine wichtige Erkenntnis haben die WSW bereits gewonnen: Das LoRaWAN ist in der Lage, die bei den kontinuierlichen Messungen anfallenden Datenmengen sicher zu übertragen. Untersucht werden muss noch, ob sich die Technik auch betriebswirtschaftlich rechnet. Nach Abschluss des Feldversuchs wollen die WSW entscheiden, ob ein weiterer Ausbau der funkgestützten Trinkwassernetz-Überwachung sinnvoll ist.