Neueröffnung im Gaskessel „Ein Ort der Superlative“
Wuppertal · Der Heckinghauser Gaskessel kommt mit einer spektakulären Neuerung aus dem Corona-Lockdown: Im riesigen Korpus des Baus eröffnet am Donnerstag (1. Juli 2021) das „Visiodrom“. Die 360-Grad-Show bespielt Europas größte Rundum-Projektionsfläche.
„Das ist jetzt ein Ort der Superlative“, fasst Dirk Emde zusammen, was sich innerhalb des Wahrzeichens im Wuppertaler Osten in den Schließungs-Monaten getan hat. Der Unternehmer ist Geschäftsführer der Gesellschaft, die sich zusammengefunden hat, um nach Auslauf der beim Gaskessel-Start 2019 hier heimischen Video-Show „Wundermaschine“ ein Konzept in deutlich aufwändigerer Dimension umzusetzen, das auch international Maßstäbe setzen soll.
Mit hohem finanziellen und technischen Aufwand wurde dazu der imposante Innenraum unter dem Dach des 70 Meter hohen Gaskessels mit seinen 38 Metern Durchmesser aufgerüstet und durch zusätzliche Kuben im Innenraum ergänzt. Damit bietet er jetzt 6.100 Quadratmeter Rundum-Projektionsfläche - so viel wie ein Fußballfeld. 29 Hochleistungs-Laserprojektoren bespielen diese Wände, sie an den Überschneidungsflächen und den Rundungen präzise einzujustieren benötigte alleine drei Wochen Spezialistenarbeit.
„Es ist die größte 360-Grad-Prtojektion in Europa und vielleicht sogar weltweit. Das konnten wir nicht genau nachvollziehen“, so Emde, der bei der ersten Live-Vorstellung des Projektes mit einem „Making of“ anschaulich vermittelte, welche Dimension die Installation hat: Die Projektionsleistung entspricht der von 400 hochwertigen Büro-Beamern. Und das Datenvolumen, das hier pro Sekunde verarbeitet wird, ist so hoch, als würden 2.500 Haushalte gleichzeitig Netflix gucken.“
Zum Start wird in dieser gewaltigen Installation die Show „HUMANS“ gezeigt. Die bild- und soundgewaltige Hommage an die Menschheit und ihre indigenen Völker basiert auf tausenden respektvollen Fotos der weltweit tätigen Wuppertaler Cintia Barroso Alexander und Peter Voss - beide schon oft Thema in der Rundschau und im Top Magazin - sowie des in Brasilien lebenden Markus Mauthe. Tausende ihrer Arbeiten wurden in der rund 20-minütigen Präsentation zu imposanten Projektions- und Videosequenzen verbunden, die Besucher vom Boden des Gaskessels in bequemen Sitz- und Liegemöglichkeiten auf sich wirken lassen können. Sie spannen den Bogen von shärischen Einstiegssequenzen, in denen der Zuschauer förmlich vom Weltraum auf die Erde stürzt, bis zu 40 Meter hohen Gesichtern von Ureinwohnern verschiedener Kontinente.
Ein Spektakel mit Gänsehaut-Garantie, das im Untergeschoss des Kessels durch eine Ausstellung ergänzt wird, die das Thema inhaltlich beleuchtet, die Entstehungsgeschichte der eingesetzten Bilder erzählt und die Fotografen näher vorstellt. Das soll wird auch in Zukunft unser Prinzip sein“, erklärt Visiodrom-Prokurist Christian Höher, „wir wollen die Menschen erst mit den Projektionen emotional berühren und sie dann unten mit konkreten Infos versorgen. Aber niemals auf Doktoranden-Niveau“.
Ungefähr bis Frühjahr 2022 soll „HUMANS“ im Gaskessel laufen, danach ist eine Show zum Thema „Monet“ in Planung, bei der dann der Projektions-Aufwand noch einmal gesteigert werden könnte - zum Beispiel durch Einbeziehung des Gaskessel-Bodens. Unabhängig von den Publikums-Shows soll das Visiodrom auch für Produktpräsentationen und Veranstaltungen anmietbar sein. Durch den beim Umbau des Gaskessels im Inneren verblieben Kran könnten beispielsweise Autos in diesem Setting platziert werden.
Die schon bekannte Ausstellung, in der dieser spektakuläre Umbau und die Gesichte des Gaskessels dokumentiert wird, ist übrigens weiter in der Zwischenetage des Gebäudes zu sehen und im Eintritts-Gesamtpaket enthalten, das außerdem den Besuch des Panorama-Skywalks auf dem Dach, die Projektionsshow und die zugehörige Dokumentation umfasst.